Premiere in Bremerhaven: BYD startet eigene Charterflotte zur E-Mobilität-Expansion
In den frühen Morgenstunden des Sonntags herrschte reges Treiben im Hafen von Bremerhaven, als die "Explorer No. 1", das erste von acht geplanten Spezialschiffen des chinesischen Elektroautogiganten BYD, an der norddeutschen Küste festmachte. Diese Premiere markierte nicht nur die Jungfernfahrt des RoRo-Carriers, sondern auch die Ankunft des ersten selbst gecharterten Autotransportschiffs von BYD in einem deutschen Hafen. Laut einer Sprecherin des Logistik-Spezialisten BLG Logistics Group wurden seit Montag circa 3000 fabrikneue Fahrzeuge, überwiegend Elektroautos, in Bremerhaven entladen.
Die Ankunft des Schiffes ist ein entscheidender Schritt in der Expansionsstrategie von BYD, welches als einer der Vorreiter in der Produktion von Elektrofahrzeugen in China gilt. Mit der eigenen Flotte will der Automobilriese den Export seiner Fahrzeuge nach Europa beschleunigen und somit den europäischen Markt intensiver erschließen. Nach dem Zwischenstopp in den Niederlanden wird das Schiff bis Donnerstag in Bremerhaven verweilen, bevor es seine Reise nach Seebrügge fortsetzt und dann den Rückweg nach China antritt.
Während die Verantwortlichen bei BLG noch keinen definitiven Fahrplan für die regelmäßige Anlaufnahme von BYDs Schiffen in Bremerhaven bekannt gegeben haben, herrscht Optimismus. Angesichts der Effizienz und Kapazität des BLG-Autoterminals, das zu den weltweit größten seiner Art zählt und jährlich über 1,7 Millionen Fahrzeuge umschlägt, deutet vieles auf eine dauerhafte Kooperation hin.
Für BYD ist diese Entwicklungsphase besonders aufregend, da der Konzern mit der Inbetriebnahme eigener Transportmittel einen wichtigen Meilenstein in seiner globalen Wachstumsagenda setzt. Dabei steht der Wunsch nach Autarkie und logistischer Effizienz ebenso im Fokus wie das deutlich gesteigerte Engagement im Sektor der emissionsfreien Mobilität. (eulerpool-AFX)