Porträt: Olaf Glaeseker - Wulffs engster Berater
Ob der niedersächsische Regierungssprecher jetzt mit dem frischgebackenen Bundespräsidenten Wulff von Hannover ins Schloss Bellevue nach Berlin umzieht, sei noch nicht entschieden, sagte Glaeseker der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag. «Darüber finden noch Gespräche statt. Wulff hätte mich gerne hier» - also in Berlin. Mit seiner Frau wohnt der 49-Jährige am Steinhuder Meer, rund 50 Kilometer von Hannover entfernt.
Dass sich das Image Wulffs, der einst als eher biederer Langweiler galt, in seiner Zeit als Regierungschef wandelte, wird von vielen Beobachtern auf den Einfluss Glaesekers zurückgeführt. «Ich hatte immer den Eindruck, dass Wulff beratungsfähig und -willig ist», sagte er. Vor allem im Umgang mit den Medien musste Glaeseker den Ministerpräsidenten abhärten. Als junger Landespolitiker habe Wulff ein «Nicht-Verhältnis» zu den Medien gehabt.
Genau am 1. Juli vor elf Jahren fing der in Oldenburg geborene Journalist Glaeseker als Sprecher der CDU Niedersachsen an. Von da an war er der engste Berater des Mannes, der sieben Jahre Niedersachsens Regierungschef war und seit Mittwoch Bundespräsident ist. 2008 erhielt Glaeseker den Rang eines Staatssekretärs.
Der 49-jährige war immer dabei, wenn es hoch herging in der Staatskanzlei - sei es parteipolitisch oder auch während des langen Machtkampfes von Porsche und VW, in dem es auch um den Einfluss des Landes Niedersachsen ging.
Zuvor war Glaeseker von 1994 bis 1999 politischer Korrespondent der «Augsburger Allgemeinen» und fünf weiterer Regionalzeitungen in Bonn. In die damalige Bundeshauptstadt kam Glaeseker nach mehreren Jahren als Redakteur in der Politik- und Nachrichtenredaktion der Oldenburger «Nordwest-Zeitung» mit dem Schwerpunkt Landespolitik.