Plötzlich wieder gefragt – Das Comeback des Eurofighters
Vom Sorgenkind zum Vorzeigeprojekt
Vor zehn Jahren stand die Produktion in Manching kurz vor dem Aus, Stellen wurden gestrichen, das Ende des europäischen Kampfjetprojekts schien besiegelt. Heute ist die Stimmung eine andere: Die Bundeswehr bestellt 20 neue Eurofighter der Tranche 5 für 3,75 Milliarden Euro. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat grünes Licht gegeben, die Auslieferung soll zwischen 2031 und 2034 erfolgen.
Diese neue Generation ist speziell für den elektronischen Kampf und die Aufklärung konzipiert – ein Ersatz für die alternden Tornado-Jets.
Hightech im Himmel – Mit KI-Unterstützung
Die neue Tranche des Eurofighters erhält das modernste Radar der Welt: das AESA-Radar ECRS Mk1. Es ermöglicht elektronische Strahlschwenkung und kann in Echtzeit Zielgebiete erfassen, analysieren und priorisieren.
Erstmals wird auch Künstliche Intelligenz in die Flugzeugsysteme integriert. Das schwedische Sensorsystem Arexis und die KI-Lösungen des Münchner Start-ups Helsing sollen die Piloten bei der Erkennung und Abwehr gegnerischer Signale unterstützen – ein Schritt in Richtung autonomer Entscheidungsunterstützung.
Airbus investiert in die Zukunft
In Manching arbeiten derzeit rund 2.500 Entwickler an der Weiterentwicklung des Eurofighters. Neben der Integration von KI und modernster Sensorik steht auch die Steuerung unbemannter Drohnenmodelle auf der Agenda.
Airbus prüft zudem neue Waffenoptionen: Neben Meteor- und Iris-T-Raketen ist auch der Einsatz des Marschflugkörpers Taurus im Gespräch. „Der Eurofighter erfährt ein unglaubliches Momentum“, sagt Andreas Hammer, Programmchef bei Airbus Defence and Space.
Ein Jet mit Zukunft
Der erste Eurofighter-Prototyp startete bereits vor über 30 Jahren – doch das Modell soll nun bis in die 2060er-Jahre bei der Luftwaffe im Einsatz bleiben. Der neue Auftrag zeigt: Europas Kampfjet ist alles andere als veraltet.
Was einst als Symbol bürokratischer Überlastung galt, wird jetzt zum zentralen Pfeiler europäischer Verteidigungsfähigkeit – technologisch modernisiert, digital aufgerüstet und strategisch relevanter denn je.


