Pflegereform: Mehr Kompetenzen und bessere Bedingungen im Fokus
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken setzt sich engagiert für die Stärkung der Kompetenzen von Pflegekräften ein. Ihrer Ansicht nach werde das Potenzial der Pflege bei der Versorgung unserer alternden Gesellschaft bisher nicht ausreichend ausgeschöpft. Die CDU-Politikerin betont die Notwendigkeit, den Aufgabenbereich von Pflegekräften besser an ihre Fähigkeiten anzupassen, um die Attraktivität des Berufes zu steigern.
Anlässlich des "Tags der Pflegenden" hob Warken auch den unschätzbaren Wert der zahlreichen pflegenden Angehörigen hervor, die eine wichtige Stütze unseres Gemeinwesens bilden. Im aktuellen Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD darauf verständigt, ein Gesetz zur Erweiterung der Pflegekompetenzen voranzutreiben, das die Eigenverantwortlichkeit der examinierten Pflegekräfte ohne ärztliche Weisung fördern soll.
Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen begrüßt die Initiative der Ministerin als positives Signal, das sowohl Pflegebedürftigen als auch den Pflegekräften selbst zugutekommt. Auch der Sozialverband Deutschland unterstreicht, dass die hohe Qualifikation der Pflegefachkräfte besser genutzt werden müsste. Zentral seien aber auch Verbesserungen in der Personalausstattung und stabile Arbeitsbedingungen.
Gleichzeitig ruft die Deutsche Stiftung Patientenschutz dazu auf, pflegebedürftigen Menschen und deren pflegenden Angehörigen mehr Unterstützung zuzusichern. Ohne das immense Engagement, vor allem weiblicher Angehöriger, wäre die Altenpflege bereits stark gefährdet. Zur Entlastung wird eine Erhöhung des Pflegegeldes vorgeschlagen.
Das Deutsche Rote Kreuz und die Diakonie fordern ebenfalls eine dringend benötigte Attraktivitätssteigerung der Pflegeberufe und eine bessere Unterstützung der pflegenden Angehörigen. Anlässlich der Übergabe einer Petition, die von mehreren Verbänden initiiert wurde, mahnt die Diakonie die zügige Umsetzung der angekündigten Pflegereform an, welche eine stabile und bezahlbare Pflegeversicherung sowie effizientere Leistungen für Pflegebedürftige sichern soll.