Pekinger Außenminister Wang Yi fordert von den USA Anerkennung und Kooperation
In einem Klima zunehmender Spannungen fordert Chinas Außenminister Wang Yi einen respektvolleren Umgang seitens der USA und eine Korrektur der europäischen Wahrnehmung Chinas. Während seiner Ansprache beim Nationalen Volkskongress beschuldigte er die USA, ihre Zusicherungen nicht einzuhalten und ihre repressiven Maßnahmen gegen die Volksrepublik zu erneuern und auszuweiten. Wang stellte die Selbstsicherheit der Vereinigten Staaten infrage und mahnte zu einer Kooperation im Sinne einer stabilen bilateralen Entwicklung.
Die Strategie Washingtons, Peking mit Sanktionen einzuengen, wird von China als Versuch gesehen, den technologischen Fortschritt und das Wirtschaftswachstum des Landes zu behindern. Dies betrifft insbesondere den Chip-Sektor sowie Firmen, die im Xinjiang-Konflikt und bezüglich der Technologielieferungen an Russland involviert sind. Chinas Reaktion auf westliche Sanktionen, wie etwa Exportbeschränkungen bei Seltenen Erden, zeigt, dass Peking bereit ist, sich gegen diese politischen Manöver zur Wehr zu setzen.
Darüber hinaus kritisierte Wang, dass die Europäische Union mit ihrer Charakterisierung Chinas als Kooperationspartner, wirtschaftlichen Konkurrenten und systemischen Rivalen eine realitätsferne Position einnehme. Dies beeinträchtige das EU-China-Verhältnis, das laut Wang keinen fundamentalen Interessenkonflikt beherberge.
Das aktuelle Verhältnis zwischen China und der EU ist auch durch Untersuchungen Brüssels gegen in China ansässige Autofertiger belastet, was die Wichtigkeit einer Klärung der Handelsbeziehungen unterstreicht. Beide Seiten stehen vor der Herausforderung, sowohl im Dialog als auch in Aktionen einen gemeinsamen Nenner zu finden, um eine weitere Vertiefung der Differenzen zu verhindern. (eulerpool-AFX)