Panik in Paris - Mindestens zehn Tote bei Wohnhausbrand

05. Februar 2019, 19:20 Uhr · Quelle: dpa

Paris (dpa) - Bei einem der tödlichsten Wohnhausbrände der letzten Jahre in Paris gehen die Ermittler von Brandstiftung aus. Eine Bewohnerin des Hauses war festgenommen worden und kam schließlich in eine psychiatrische Einrichtung der Polizeipräfektur, wie die Pariser Staatsanwaltschaft mitteilte.

Mindestens zehn Menschen kamen ums Leben, mehr als 30 Menschen wurden bei dem Feuer im wohlhabenden 16. Arrondissement (Bezirk) verletzt. Menschen versuchten sich in Panik vor den lodernden Flammen zu retten.

Der Brand war in der Nacht zum Dienstag ausgebrochen. Bis in die Morgenstunden kämpften die Feuerwehrleute gegen die Flammen - rund 200 Einsatzkräfte waren vor Ort. Weil das Feuer in einem Gebäude im Innenhof ausbrach, kam die Feuerwehr mit ihren Einsatzwagen nicht in den Hof. «Als wir ankamen, loderte das Feuer bereits auf mehreren Etagen», sagte Feuerwehrsprecher Valérian Fuet der Deutschen Presse-Agentur. «Die Bewohner standen an den Fenstern und auf dem Dach.» Der Einsatz sei besonders gefährlich gewesen, weil im Innenhof nur Handleitern benutzt werden konnten.

In der Nähe des Wohnhauses nahm die Polizei in den frühen Morgenstunden die verdächtige Frau fest, die in dem Haus lebte. Sie soll den Ermittlern zufolge psychische Probleme gehabt haben. Nachbarn sprachen von «la folle» (dt. der Verrückten). Außerdem hieß es, dass dem Brand ein Streit vorausgegangen war. Die etwa 40-Jährige soll alkoholisiert gewesen sein und habe mit dem Auto wegfahren wollen, als die Polizei sie festgenommen habe, berichteten mehrere Medien. Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass sie wegen Brandstiftung ermittelt.

Mehr als 30 Menschen erlitten leichte Verletzungen, davon acht Feuerwehrleute, ein Mensch wurde schwer verletzt. Zur genauen Ursache des Brandes gab es zunächst keine Informationen. Um etwa 7.00 Uhr war das Feuer unter Kontrolle - die Arbeiten hielten aber den ganzen Tag über noch an. «Es besteht Einsturzgefahr zwischen der siebten und achten Etage», so Feuerwehrsprecher Fuet.

«Wir wissen nicht, ob wir noch Opfer in den zerstörten Wohnungen finden», sagte Fuet am Morgen. Kurz darauf wurden weitere Leichen geborgen. Die Brandschützer mussten das achtstöckige Wohnhaus komplett räumen. Auch mehrere Gebäude in der Nachbarschaft der Rue Erlanger im Westen der Stadt wurden evakuiert.

Feuerwehrleute standen am Morgen vor der Hausnummer 17, wo das Feuer ausgebrochen war. Ein Nachbarin erzählte einem dpa-Reporter, sie habe nebenan herzzerreißende Schreie aus dem Haus gehört. Nachbarn hätten mit Blick auf die alarmierte Feuerwehr gerufen: «Sie kommen, sie kommen.» Der Einsatz habe die ganze Nacht gedauert, immer wieder brach die Frau namens Bita in Tränen aus. «Ich bin schockiert.» Einer der Feuerwehrleute hielt einen kleinen weißen Hund in den Armen: «Kennt jemand den Besitzer?»

«In der Nacht sind etwa 60 Bewohner des Hauses Nummer 17 bei uns in der Eingangshalle provisorisch untergebracht worden. Sie hatten nichts, keine Jacken, kein Telefon», schilderte Christine, eine Hausmeisterin von nebenan.

Der französische Präsident Emmanuel Macron bedankte sich bei den Feuerwehrleuten für den Einsatz. «Gedanken an die Opfer. Vielen Dank an die Feuerwehrleute, deren Mut viele Leben gerettet hat», schrieb er auf Twitter.

Auch die Bürgermeisterin der französischen Hauptstadt, Anne Hidalgo, sprach den Angehörigen ihr Beileid aus. «Ich möchte meine tiefe Traurigkeit zum Ausdruck bringen und ihnen meine volle Unterstützung zusichern», schrieb sie. Hidalgo bedankte sich ebenfalls bei den Einsatzkräften, die wieder einmal ihr Leben riskiert hätten.

Erst im Januar waren bei einer Gasexplosion in einem Haus mitten in der Pariser Innenstadt vier Menschen ums Leben gekommen - darunter zwei Feuerwehrleute. Zu der Explosion kam es damals in einer Bäckerei, Dutzende Menschen erlitten Verletzungen. Angrenzende Wohnhäuser wurden evakuiert, einige waren einsturzgefährdet.

Brände / Notfälle / Kriminalität / Feuer / Wohnhausbrand / Brandstiftung / Feuerwehreinsatz / Festnahme / Frankreich
05.02.2019 · 19:20 Uhr
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