Optimismus bei Deutschlands Schiffbauern trotz internationaler Herausforderungen
Deutschlands Schiffbauindustrie zeigt sich trotz der weltweit herausfordernden wirtschaftlichen Gesamtlage bemerkenswert zuversichtlich. Harald Fassmer, Präsident des Verbands für Schiffbau und Meerestechnik, betonte vor Kurzem in Hamburg, dass das vergangene Jahr für viele Unternehmen der Branche erfolgreich verlief. Die Auftragsauslastung ist hoch, und die Auftragsbücher sind prall gefüllt. Insgesamt beschäftigt die Branche rund 200.000 Menschen und generiert einen jährlichen Umsatz von etwa 40 Milliarden Euro.
Der zivile Schiffsneubau erreichte mit einem Auftragseingang von mehr als zehn Milliarden Euro ein Rekordhoch, während auch das Reparatur- und Marineschiffbaugeschäft glänzend läuft. Fassmer sieht vielversprechende Wachstumschancen für die Zukunft und hebt hervor, dass sich die Branche positiv von der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung abhebt.
Dennoch warnt Fassmer, dass langfristiger Erfolg nur mit einer Rückkehr zu einem stabilen Wachstumspfad möglich sei. Angesichts der weltweiten Bedrohungslage sei eine starke Marineschiffbauindustrie von großer Bedeutung.
Trotz dieser positiven Entwicklungen bereitet die Dominanz Chinas im Schiffbau Sorge. Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer des Verbands, äußerte Bedenken über den wachsenden Einfluss Chinas, das mittlerweile weit über 20 Millionen in der gewichteten Bruttoraumzahl beim Schiffsneubau erreicht hat, während Europa stark zurückgefallen ist. Chinas strategischer Ausbau der Marine, um bis 2027 imstande zu sein, Taiwan einzunehmen, steigert zudem die geopolitischen Spannungen. Lüken mahnt, diese Entwicklungen ernst zu nehmen.