Ölpreise unter Druck: Überraschender Anstieg der US-Rohölreserven sorgt für Volatilität
Die schwankenden Ölpreise zeigen erneut, wie komplex die globalen Energiemärkte auf plötzliche Veränderungen reagieren. Ausschlaggebend für die jüngsten Entwicklungen war ein unerwarteter Anstieg der US-Rohölreserven, der die zuvor erzielten Kursgewinne abrupt zunichtemachte. So notierte die Nordseesorte Brent zuletzt um zwei Cent niedriger bei 65,36 US-Dollar pro Barrel.
Parallel dazu verbuchte die US-Sorte WTI zwar einen marginalen Anstieg von zwei Cent, der Preis verharrte jedoch insgesamt bei 62,05 US-Dollar je Barrel. Entgegen der Erwartungen der Analysten, die von einem Rückgang der Ölreserven um 1,1 Millionen Barrel ausgegangen waren, stockten sich diese um 1,3 Millionen auf nunmehr 443,2 Millionen Barrel auf. Solche Entwicklungen dämpfen die Ölpreise oftmals, da sie auf ein Überangebot hindeuten.
Interessanterweise hatte ein zuvor von CNN veröffentlichter Bericht die Ölpreise kurzfristig angehoben. Er suggerierte einen möglichen Angriff Israels auf iranische Atomanlagen. Obwohl dies die Märkte beunruhigte, blieb eine offizielle Entscheidung der israelischen Regierung über derartige Maßnahmen bis dato aus. Parallel dazu unternehmen die USA diplomatische Anstrengungen, um Iran im Rahmen neuer Gespräche zur Begrenzung seines Atomprogramms zu bewegen. Diese Verhandlungen stehen jedoch auf unsicheren Füßen, nachdem Ajatollah Ali Chamenei seine Skepsis gegenüber den diplomatischen Annäherungen geäußert hat.
Neben geopolitischen Spannungen sind es insbesondere konjunkturelle Sorgen, die die Ölpreise seit Jahresbeginn um etwa zehn Prozent fallen ließen. Verstärkt wurde dieser Rückgang durch die von US-Präsident Donald Trump initiierten Handelsstreitigkeiten, die Anfang April für zusätzliche Unsicherheit sorgten.