Ölpreise sinken auf niedrigstes Niveau seit August
Die Ölpreise sind am Dienstag deutlich gefallen und haben das niedrigste Niveau seit Ende August erreicht. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete gegen Mittag 83,61 US-Dollar, ein Rückgang von 1,57 Dollar im Vergleich zum Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Dezember fiel um 1,40 Dollar auf 79,42 Dollar.
In den letzten Wochen waren die Erdölpreise bereits tendenziell gesunken. Grund dafür sind neue Bedenken bezüglich der globalen Konjunkturentwicklung. Insbesondere waren die Wirtschaftsdaten aus den USA, der weltgrößten Volkswirtschaft, zuletzt eher schwach. Zudem kämpft China, die zweitgrößte Wirtschaftsmacht, schon seit längerer Zeit mit einer Wachstumsschwäche. Am Dienstag waren die chinesischen Außenhandelszahlen durchwachsen, was zusätzlichen Druck auf die Rohölpreise ausübte.
Ein weiterer Faktor, der zu dem Preisverfall beitrug, war die Stärke des US-Dollars, der die vorherrschende Handelswährung am Rohölmarkt ist. Ein steigender Dollarkurs führt dazu, dass der Kauf von Öl für Interessenten aus anderen Währungsräumen rechnerisch teurer wird. Dieser Effekt wirkt sich häufig negativ auf die Ölnachfrage aus und führt zu einem Preisrückgang.
Der Konflikt zwischen Israel und der Hamas spielt weiterhin eine bedeutende Rolle auf dem Rohölmarkt. Eine Ausweitung des Konflikts in der ölreichen Region des Nahen Ostens wird als erhebliches Risiko angesehen. Allerdings ist eine solche Eskalation bisher ausgeblieben, weshalb die Risikoaufschläge am Ölmarkt in letzter Zeit gesunken sind.