Öffentlich-rechtliche Sender im Kostendilemma: Sportrechte unter der Lupe
Die Begeisterung für Sport hält Millionen Menschen vor den Bildschirmen, doch die Kosten für Sportübertragungsrechte stellen eine erhebliche finanzielle Herausforderung für öffentlich-rechtliche Sender dar. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky und ZDF-Sportchef Yorck Polus äußerten sich jüngst zu diesem heiklen Thema in einem Interview mit der dpa.
Grüne Zahlen stehen bei den Sendern hoch im Kurs, was erklärt, warum sowohl die ARD als auch das ZDF die Ausgaben für Sportrechte reduzieren mussten. Balkausky beschreibt eine Strategie der kontinuierlichen Anpassung und Einsparung, die bereits seit Langem in Kraft ist, während Polus auf die Auswirkungen der Inflationsrate auf das Budget hinweist. Ausdrücklich betonen beide, dass zusätzliche finanzielle Mittel nicht zu erwarten seien.
Ein zentraler Diskussionspunkt ist der Erwerb der Sportübertragungsrechte. Balkausky hebt die umfassende Kürzung des Budgets für die kommenden vier Jahre um über fünf Prozent hervor. Speziell für das ZDF bildet der Erwerb solcher Rechte den grössten Kostenblock, wie Polus erläutert, ohne genaue Beträge zu nennen. Beide bestätigen jedoch die Notwendigkeit, auch in Zukunft den Erwerb von Rechten gemeinsam mit anderen Medienhäusern zu prüfen.
Die kürzlich erworbenen Rechte für 30 Länderspiele, die gemeinsam mit RTL gezeichnet wurden, illustrieren diesen Ansatz. In der Diskussion um das Teilen von Rechten betonen Balkausky und Polus die Vorteile, die mit einer breiten Sportberichterstattung verbunden sind. Die Zuschauer erwarten Vielfalt, sei es Wintersport, übertragen neben Eurosport, oder Fußball-Länderspiele — ARD und ZDF sehen ihren Auftrag in der breiten Abdeckung solcher Events.
Balkausky verweist auf Umfragen, die die Erwartungshaltung der Beitragszahler verdeutlichen. Eine entlastende Wirkung für Verbände wird ebenfalls angesprochen, da ihnen die Reichweite der öffentlich-rechtlichen Sender zugutekommt. Zur Relevanz und Reichweite äußert sich Polus abschließend: Die von ARD und ZDF gebotene Plattform erhöht die Sichtbarkeit vieler Sportarten, was nicht zuletzt den Sportverbänden zugutekommt.