Notstand in der Ostukraine: Drohnenangriffe treffen russisch besetzte Gebiete
Nach gezielten Drohnenangriffen auf zwei Wärmekraftwerke in der ostukrainischen Region Donezk wurde im russisch kontrollierten Teil des Gebiets der regionale Notstand ausgerufen. Diese Entscheidung traf Denis Puschilin, der von Moskau eingesetzte Leiter der Besatzungsverwaltung. Das erklärte Ziel dieser Maßnahme ist es, die notwendigen Reparaturen an den getroffenen Infrastrukturen zu erleichtern.
In der Nacht zum Dienstag wurden die Wärmekraftwerke in den Ortschaften Starobeschewe und Suhres durch ukrainische Drohnen angegriffen. Infolgedessen sind schätzungsweise 65 Prozent der Verbraucher in diesem Gebiet ohne Stromversorgung. Die lokalen Behörden haben angeordnet, dass Schulen und Kindergärten nur bei einer funktionierenden Fernwärmeversorgung in Betrieb bleiben dürfen. Angesichts sinkender Temperaturen, die nachts in den einstelligen Bereich fallen, unterstreicht dies die Dringlichkeit der Reparaturarbeiten.
Seit über dreieinhalb Jahren verteidigt die Ukraine ihr Territorium gegen die russische Invasion. Dabei bleibt die Energieinfrastruktur ein wiederholt angegriffenes Ziel des russischen Militärs. In weiten Teilen der Ukraine ist die Energieversorgung eingeschränkt, Strom steht oft nur stundenweise zur Verfügung und auch die Versorgung mit Wasser und Fernwärme ist vielfach problematisch. Mit der bereits 2014 annektierten Krim stehen nahezu 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets unter russischer Kontrolle, wobei Moskau auch einen Anspruch auf das gesamte Gebiet Donezk erhebt.

