Nordkoreas Kommunisten bestimmen neue Führung

Seoul (dpa) - Das kommunistische Nordkorea will in der kommenden Woche eine neue politische Führung bestimmen. Bei der größten Tagung der herrschenden Arbeiterpartei seit 30 Jahren soll am 28. September deren «höchstes Führungsgremium» gewählt werden.

Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag. Weitere Details wurden nicht genannt. Beobachter vermuten aber, das Regime wolle das Treffen in Pjöngjang nutzen, neben der Neubesetzung von Führungspositionen der Partei die Nachfolge von Machthaber Kim Jong Il abzusichern. Es wurde erwartet, dass Kim (68) auch seinen jüngsten Sohn Kim Jong Un in eine führende Position bringen will.

Das Parteitreffen war bereits für Anfang September angekündigt worden, wurde jedoch aus unbekannten Gründen verschoben. Auch Kim Jong Il - der Generalsekretär der Partei ist - sei als Delegierter des «historischen» Treffens gewählt worden, «was den einstimmigen Willen aller Mitglieder der Partei, Angehörigen der Armee und der Bevölkerung repräsentiert», berichtete KCNA.

Es ist das erste Mal seit 44 Jahren, dass eine Tagung der wichtigsten Parteidelegierten einberufen wird. Danach fand die bisher letzte derartige Sitzung 1966 statt. Ein Parteikongress wurde zuletzt 1980 abgehalten, bei der Kim Jong Ils Aufstieg an die Staatsspitze offiziell eingeleitet wurde.

Die Verschiebung des Termins hatte auch neue Spekulationen um den Gesundheitszustand des Diktators ausgelöst. Er soll vor gut zwei Jahren einen Schlaganfall erlitten haben und seitdem eine Nachfolgelösung vorantreiben. Nach Einschätzung von Beobachtern steht sein jüngster von drei Söhnen bereits seit längerem als Machterbe fest. Allerdings ist der 27 oder 28 Jahre alte Kim Jong Un bisher politisch nicht in Erscheinung getreten.

Nach chinesischen Angaben bestritt Kim Jong Il allerdings die Berichte über ein mögliches Aufrücken seines Sohnes an die Spitze des Landes als «falsche Gerüchte aus dem Ausland». Das hatte der frühere US-Präsident Jimmy Carter nach einem Gespräch mit Chinas Regierungschef Wen Jiabao in Peking berichtet. Nordkoreas Führer war Ende August bei einem Besuch in China mit Staats- und Parteichef Hu Jintao zusammengetroffen.

Über Kim Jong Un ist wenig bekannt. Er soll eine internationale Schule in der Schweiz besucht haben und Fremdsprachen wie Französisch, Deutsch und Englisch beherrschen. Kim Jong Il selbst steht seit dem Tod seines Vaters, des «ewigen Präsidenten» Kim Il Sung, im Juli 1994 an der Spitze des Staates. Die Kims hatten damit die erste dynastische Erbfolge in der Geschichte des Weltkommunismus begründet.

Innenpolitik / Nordkorea
21.09.2010 · 16:45 Uhr
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