Neues EU-Gesetz nimmt Methan ins Visier
In einer ambitionierten Aktion zur Eindämmung des Klimawandels hat das Europaparlament ein neues Gesetz zur signifikanten Reduzierung von Methan-Emissionen aus dem Energiesektor durchgewunken. Die Räte in Brüssel votierten mit überwältigender Mehrheit für verschärfte Auflagen, die insbesondere die Öl-, Gas- und Kohleindustrie in die Pflicht nehmen. Nach intensiven Verhandlungen zwischen Parlaments- und Staatenvertretern im November liegt nun ein schlagkräftiges Regelwerk vor.
Kernstück der neuen Gesetzgebung sind vorgeschriebene Inspektionen und Instandsetzungen von Öl- und Gasanlagen, um Methanlecks zukünftig effektiv entgegenzuwirken. Im Bereich des Kohleabbaus wird eine reglementierte Erfassung und Mitteilung der Methan-Emissionen verlangt. Praktiken wie das Lüften und Abfackeln, die Methan unkontrolliert in die Atmosphäre entlassen, sollen unter bestimmten Bedingungen unterbunden werden. Zudem wird für importiertes Öl, Gas und Kohle ab dem Jahr 2027 eine Berichts- und Überwachungspflicht eingeführt.
Methan gilt nach Angaben des Umweltbundesamtes als das zweitwichtigste Treibhausgas nach Kohlendioxid. Seine Wirkung auf die Klimaerwärmung und die Luftverschmutzung ist immens, obwohl es eine kürzere Verweildauer in der Atmosphäre als CO2 aufweist. Gewöhnliche Quellen für Methanemissionen sind die Landwirtschaft, Mülldeponien sowie die Öl- und Gasindustrie.
Die Novelle stellt die erste EU-Rechtsvorschrift ihrer Art zur Bekämpfung der Methanproblematik dar und wird als bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Umweltpolitik gesehen. Bevor das Gesetz jedoch in Kraft tritt, bedarf es noch der förmlichen Zustimmung durch die EU-Mitgliedstaaten. (eulerpool-AFX)