Natascha Kampusch stellt Biografie vor
Wien/Hamburg (dpa) - Mit ihrer Biografie «3096 Tage» kehrt das österreichische Entführungsopfer Natascha Kampusch mit Details zu ihrer Gefangenschaft in die Öffentlichkeit zurück. Am Montagabend wird die 22-Jährige in der ARD-Talksendung «Beckmann» ein ausführliches Interview geben.
«Ich will die ganze Geschichte loswerden, es ist eine Art Ballastpaket für mich», sagte sie dem Moderator in der bereits am Samstag aufgezeichneten Show. Die meisten Menschen sähen die Dinge zu einfach: «Entweder schwarz oder weiß.»
Bereits vor dem Beckmann-Interview sprach Kampusch mit der dpa in ihrem Urlaub im österreichischen Mariazell über Vergangenheitsbewältigung und Zukunftspläne. Die umfangreiche Berichterstattung dazu wird am Montag erscheinen. Heute gehe es ihr gut, sagt Kampusch bei Beckmann: «Ich habe Freunde gefunden, auch wenn es nicht ganz leicht war. Es ist eine starke Belastung für jeden, der mit mir befreundet ist, auch meine Vergangenheit mitzutragen.»
Die damals Zehnjährige war 1998 von Wolfgang Priklopil in Wien auf dem Weg zur Schule entführt worden und hatte die größte Polizei-Suchaktion der österreichischen Geschichte ausgelöst. Achteinhalb Jahre hielt ihr Peiniger sie in einem fünf Quadratmeter kleinen Kellerverlies unter seinem Haus gefangen. Im Spätsommer 2006 gelang der inzwischen jungen Frau aus eigener Kraft die Flucht, die Geschichte ging um die Welt. Priklopil nahm sich am selben Tag das Leben.
Kampuschs Biografie erscheint am Mittwoch.