Mondelez plant möglicherweise die Übernahme von Hershey: Ein neuer Snack-Riese am Horizont
Hinter den Kulissen der Snack-Industrie tut sich Spannendes: Mondelez International erwägt die Übernahme des angesehenen US-Schokoladenherstellers Hershey, ein Schritt, der das Potenzial hat, einen Nahrungsmittelriesen mit einem kombinierten Jahresumsatz von fast 50 Milliarden US-Dollar zu schaffen, so mit der Angelegenheit vertraute Personen. Erste Kontakte sind geknüpft, doch die Verhandlungen sind noch in einem frühen Stadium und diskret.
Die Ankündigung dieser möglichen Fusion führte zu einem regelrechten Kurssprung bei Hershey, deren Aktien am Montag um bis zu 19 Prozent zulegten – der stärkste Anstieg innerhalb eines Tages seit über acht Jahren. Beim Stand von 10:57 Uhr in New York lag der Kurs immer noch 12 Prozent höher, was Hershey einen Marktwert von etwa 40 Milliarden US-Dollar einbrachte.
Demgegenüber verlor Mondelez 2 Prozent an der Börse und liegt nun bei einer Marktkapitalisierung von rund 83 Milliarden US-Dollar. Die Geschichte wiederholt sich: Bereits 2016 zeigte Mondelez Interesse an einer Fusion, zog sich jedoch nach einem zurückgewiesenen 23-Millarden-Dollar-Angebot von Hershey zurück. Aktuell wird der Unternehmenswert von Hershey inklusive Schulden auf etwa 45 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Eine Übernahme wäre damit größer als der bisher größte Deal des Jahres, dem Kauf von Kellanova durch Mars für nahezu 36 Milliarden Dollar. Entscheidend für eine erfolgreiche Übernahme wäre das Ja der Hershey Trust Company, die nahezu den gesamten speziell gestaffelten Aktienbestand von Hershey kontrolliert und damit 80 Prozent der Stimmmacht innehat.
Der Trust veräußert bereits Teile seines Aktienpaketes zur Diversifizierung des Portfolios und könnte im Falle einer Einwilligung auch andere Interessenten anlocken. Die Gespräche seien noch nicht weit fortgeschritten, und es gibt keine Gewissheit über eine Einigung, berichten gut informierte Kreise. Hershey verweigert derweil jeglichen Kommentar zu Marktspekulationen, und auch Mondelez sowie der Hershey Trust waren für eine Stellungnahme nicht unmittelbar zu erreichen.
Die Fertiglebensmittelindustrie sieht sich mit rückläufigen Volumina, verlangsamtem Wachstum und einem fragilen Konsumklima konfrontiert. Innovationen und Erschließung neuer Märkte stehen im Fokus der Unternehmen, da Konsumenten zunehmend Preiserhöhungen ablehnen und sich gesundheitsbewusster verhalten – ein Trend, der Fusionen fördern könnte.

