Möglicher Dämpfer für den Alpen-Tourismus: Deutsche Reisende in Sparstimmung
Die aktuelle wirtschaftliche Unsicherheit könnte in der bevorstehenden Wintersaison die bislang blühende Tourismusbranche in den Alpenregionen auf eine harte Probe stellen. Experten sehen als Hauptursache die zunehmende Vorsicht der deutschen Verbraucher, die angesichts der Lage lieber ihre Ersparnisse aufstocken als großzügig auszugeben. Diese Konsumzurückhaltung könnte auch in den Winterdestinationen Österreichs und der Schweiz spürbar werden, wo Gäste aus Deutschland traditionell einen erheblichen Anteil der Urlauber ausmachen.
Der Sparkurs betrifft vor allem Kurzurlaube und zusätzliche Reisen. "Den Haupturlaub kürzt man in Deutschland nur äußerst selten", erläutert Dennis Utzerath von der Unternehmensberatung Boston Consulting Group. Laut einer Untersuchung der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen ist bereits seit zwei Jahren eine Tendenz zu beobachten, sich auf eine zentrale Urlaubsreise pro Jahr zu konzentrieren. Tourismusforscherin Friedericke Kuhn bestätigt: "Früher wurden von vielen Menschen mehrere Reisen unternommen, jetzt steht verstärkt eine ausgedehnte Hauptreise im Fokus, bei der Qualität und Erleben im Mittelpunkt stehen." Da Skiurlaube häufig nur als ergänzende Reise zum Sommerurlaub gesehen werden, könnte hier ein Rückgang der Buchungen bevorstehen.

