Modernes Drohnenabwehrzentrum: Cochstedt als Vorreiter der Luftsicherheit
Die Maßnahmen zur Drohnenabwehr müssen präzise und durchdacht auf unterschiedliche Szenarien abgestimmt werden, erklärt Johann Dauer vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Insbesondere wenn es darum geht, Menschenmengen bei Veranstaltungen oder Kundgebungen zu schützen, sollen Kollisionen vermieden werden. Stattdessen setzen Experten auf den Einsatz von Netzen oder speziellen Jägerdrohnen, die unerwünschte Drohnen abfangen und sicher abtransportieren können.
Am Flughafen Cochstedt bei Magdeburg befindet sich das Nationale Erprobungszentrum für unbemannte Luftfahrtsysteme, betrieben vom DLR. Hier liegt der Fokus auf der Entwicklung und Erprobung innovativer Technologien zur Drohnenerkennung und -abwehr. Neben dem simplen Beschädigen von Drohnen wird auch an fortschrittlichen Methoden gearbeitet, die Drohnen mit falschen Positionsdaten in die Irre führen sollen - eine laut Johann Dauer innovative Herangehensweise im immer schneller werdenden Wettrüsten der Drohnenabwehr.
Cochstedt hebt sich als einzigartiger Forschungsstandort in Deutschland hervor, der sowohl als Verkehrsflughafen als auch als Zentrum für Drohnentests fungiert. Diese besondere Infrastruktur ermöglicht umfassende Testmöglichkeiten in Zusammenarbeit mit Sicherheitsbehörden und anderen öffentlichen Einrichtungen. Ziel ist es, fundierte Beratung und Bewertung neuer Technologien zur Drohnenabwehr zu bieten.
Angesichts der veränderten Sicherheitslage plädiert Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Armin Willingmann für eine verstärkte Drohnenforschung am Standort Cochstedt. Seit 2021 betreibt das DLR hier das Nationale Erprobungszentrum, das ursprünglich auf den zivilen Bereich ausgerichtet war. Im Zuge aktueller Entwicklungen wird nun eine Ausweitung der Forschungstätigkeiten angestrebt.

