Migrationsdruck steigt: Rekordzahl von Kanalüberquerungen nach Großbritannien
Die Migration über den Ärmelkanal nimmt neue Ausmaße an: Über 5400 Menschen wagten im ersten Quartal des Jahres die gefährliche Passage nach Großbritannien, ein Anstieg, der den bisherigen Höchststand von 4500 Überquerungen im Jahr 2022 überbietet. Verglichen mit dem Vorjahresquartal, in dem knapp 3800 Migranten registriert wurden, verdeutlicht diese Entwicklung die anhaltende Brisanz der Situation.
Die aktuelle konservative Regierung unter Premierminister Rishi Sunak sieht sich aufgrund dieser Zahlen mit Herausforderungen konfrontiert, zumal sie aktuell um die Durchsetzung eines Gesetzesvorhabens ringt, das den umstrittenen Asylpakt mit Ruanda bekräftigen soll. Dieser Pakt, konzipiert zur Abschreckung, impliziert, dass Migranten ohne Einreiseerlaubnis nach Ruanda gebracht werden, um dort Asylanträge zu stellen. Eine Rückkehr nach Großbritannien ist im Rahmen dieser Übereinkunft nicht vorgesehen.
Jedoch stieß die Praxis auf juristische Barrieren: Das oberste Gericht kritisierte das Verfahren als rechtswidrig, in dem es Ruandas Asylsystem als unzuverlässig und dem Land die Eignung als sicheres Zielland für Asylsuchende absprach. Die Regierung Sunaks strebt nun eine gesetzliche Umkehrung dieser Einschätzung an, welche auf heftigen Widerstand im Oberhaus trifft. Änderungsvorschläge wurden eingereicht, und eine erneute Debatte im Unterhaus ist für den 15. April anberaumt. (eulerpool-AFX)