CME Gruppe plant Bitcoin-Handelsplattform für Wall Street-Investoren
Die CME Gruppe, bekannt als die weltweit größte Börse für Termingeschäfte, setzt auf die wachsende Nachfrage von Wall Street-Geldverwaltern und plant die Einführung einer Bitcoin-Handelsplattform. Inmitten des Booms im Kryptowährungssektor finden bereits Gespräche mit Händlern statt, die den Tausch der virtuellen Währung auf einem regulierten Marktplatz anstreben. Insider bestätigen, dass die Planungen voranschreiten, ein endgültiges Konzept jedoch noch aussteht.
Dieses Vorhaben würde die Präsenz von etablierten Wall Street-Institutionen im Sektor der digitalen Vermögenswerte weiter verstärken. Die angesehene US-Börsenaufsicht SEC hatte bereits im Januar die Direktinvestition in Bitcoin über Aktienmarktfonds genehmigt, was als Startschuss für weitere institutionelle Akzeptanz gesehen wird.
Obgleich die CME Gruppe keine offizielle Stellungnahme abgegeben hat, könnte die Einführung des Bitcoin-Spot-Handels auf ihrer Plattform, welche bereits Bitcoin-Futures anbietet, institutionellen Investoren die Durchführung sogenannter Basisgeschäfte erleichtern. Diese verbreitete Strategie unter Profi-Bitcoin-Händlern ermöglicht es, durch die Ausnutzung minimaler Preisunterschiede zwischen dem zugrunde liegenden Vermögenswert und verliehenen Geldern zur Veräußerung von Futures Gewinne zu realisieren.
Die Reputation von Bitcoin hat sich signifikant gewandelt – von anfänglicher Skepsis großer Finanzinstitutionen zu einem umworbenen Vermögenswert. Die Kryptowährung hat sich von ihrem Tief im Jahr 2022 stark erholt und ein neues Rekordhoch erreicht. Fonds, die an Bitcoin gekoppelt sind, zählen zu den am schnellsten wachsenden ETFs aller Zeiten.
Nicht nur Hedgefonds wie Bracebridge Capital, sondern auch Pensionsfonds, beispielsweise der Wisconsin Investment Board, haben über zehn Milliarden US-Dollar in Vermögenswerte investiert, die von Vermögensverwaltern wie BlackRock, Fidelity und Ark verwaltet werden. Larry Fink, der CEO von BlackRock, äußerte sich "langfristig bullish" über Bitcoin.
Die CME Gruppe profitiert maßgeblich von dem erneuten Interesse institutioneller Investoren und hat mittlerweile Binance als weltweit führenden Bitcoin-Futures-Markt übertroffen. Sie verzeichnet etwa 26.000 offene Positionen mit einem Wert von rund 8,5 Milliarden US-Dollar in Chicago – mehr als das Doppelte im Vergleich zum Vorjahr.
Vorgesehen ist, dass der Spot-Handel über die EBS-Währungshandelsplattform in der Schweiz abgewickelt wird, die über umfassende Regularien zum Handel und zur Sicherheit von Krypto-Assets verfügt.
Große traditionelle Börsenbetreiber verzeichnen jedoch unterschiedliche Erfolgsgeschichten im Handel mit Spot-Kryptowährungen. Während Deutsche Börse dieses Jahr ihren eigenen digitalen Vermögensmarkt eröffnete, stellte die CBOE Global Markets, ein Konkurrent der CME, letztes Monat ihren Spotmarkt ein – die unsichere US-Regulierung wurde als Grund benannt.
Marktteilnehmer im Krypto-Handel zeigen sich skeptisch, ob die CME mit einer Zweiteilung ihres Bitcoin-Handelsgeschäfts zwischen Chicago und der Schweiz Marktvorteile generieren kann. Dennoch sehen Experten Vorteile in der steigenden Akzeptanz und Sicherheitsinfrastruktur für den Handel digitaler Assets durch große regulierte Börsen, was perspektivisch eine Annahme von krypto-basierten Sicherheiten für zeitkritische Margin-Calls ermöglichen könnte. (eulerpool-AFX)