Meta und das heikle Balanceakt der "Acquihire"-Deals
Der Technologie-Gigant Meta, Eigentümer von Facebook, hat kürzlich durch seine 14,8 Milliarden Dollar schwere Investition in Scale AI und die gleichzeitige Anstellung des Start-up-CEOs Alexandr Wang für Aufsehen gesorgt. Ein Schritt, der die Aufmerksamkeit der US-Regulierungsbehörden wecken könnte, da bei solch sogenannten "Acquihire"-Transaktionen immer wieder der Vorwurf im Raum steht, die regulatorische Prüfung umgehen zu wollen.
Diese Investition ist Metas zweitgrößte bis dato und verschafft dem Unternehmen einen 49-prozentigen, jedoch stimmlosen Anteil an Scale AI, einem Unternehmen, das auf Datenkennzeichnung durch Gig-Worker spezialisiert ist. Dazu gehören auch große Auftraggeber wie Microsoft und OpenAI, allesamt Konkurrenten von Meta.
Obwohl diese Transaktion keine unmittelbare Überprüfung durch die US-Wettbewerbsbehörden erfordert, könnte durchaus genauer hingeschaut werden, sollte der Verdacht aufkommen, dass strukturelle Tücken wie etwa ein Hemmnis für Wettbewerber bestehen könnten. Unterdessen hat Google, laut exklusiven Informationen von Reuters, beschlossen, die Kooperation mit Scale aufgrund von Metas Beteilung zu beenden. Auch andere Kunden haben begonnen, ihre Geschäftsbeziehungen auf den Prüfstand zu stellen.
Scale AI versicherte in einer Erklärung, dass das eigene Geschäft trotz allem stabil bleibe und man weiterhin die Kundendaten schütze. CEO Alexandr Wang bleibt als Teil des Geschäfts auf dem Board, mit entsprechenden Restriktionen, um potenzielle Interessenkonflikte zu vermeiden.
Innerhalb der großen Technologiefirmen besteht die Einschätzung, dass das regulatorische Umfeld für KI-Partnerschaften unter Präsident Donald Trump einfacher zu navigieren sei als unter seinem Vorgänger Joe Biden, wie William Kovacic von der George Washington University erwähnt. Währenddessen stellt sich die Frage, ob die Federal Trade Commission (FTC) in laufende und vergangene "Acquihire"-Deals eingreifen wird, insbesondere nachdem Meta bereits im Visier einer Kartellrechtsklage der FTC steht.
Auch U.S. Senatorin Elizabeth Warren hat bereits Bedenken geäußert und betont, dass Metas Vorhaben genauer untersucht werden sollte, um mögliche negative Auswirkungen auf den Wettbewerb zu verhindern.
Einzig die Zukunft wird zeigen, ob und wie sich diese Entwicklungen auf Meta und die KI-Landschaft auswirken werden.