Merkel ruft nach Ermordung von Cox zu mehr Respekt auf

Berlin (dpa) - Nach der Ermordung der britischen Abgeordneten Jo Cox hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu mehr Respekt in der politischen Auseinandersetzung aufgerufen. «Das ist ein schrecklicher Vorgang», sagte Merkel in Berlin.

«Ich glaube, dass die Lehre ganz allgemein daraus sein muss, dass wir einander mit Respekt begegnen müssen, auch wenn wir unterschiedliche politische Auffassungen haben.» Die teilweise Radikalisierung der Sprache trage nicht dazu bei, den gegenseitigen Respekt zu fördern.

Alle, die demokratische Spielregeln schätzten, seien aufgerufen, in der Wahl ihrer Sprache und Argumente Grenzen zu ziehen und Andersdenkenden und auch «Andersglaubenden, Anderslebenden, Andersliebenden» mit Respekt gegenüberzutreten. «Sonst wird die Radikalisierung sicherlich nicht aufzuhalten sein», mahnte Merkel. «Politik kann nicht alles lösen, aber Politik kann einen Beitrag dazu leisten, in welcher Art und Weise die Auseinandersetzungen geführt werden.» Der schreckliche Mord an Cox sei eine Mahnung, dies überall und immer zu beherzigen.

Die SPD klagte nach der Ermordung von Cox über eine von Rechts angeheizte Stimmung gegen Politiker. Der Vize-Chef der SPD-Bundestagsfraktion, Axel Schäfer, sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Wir erleben eine Verrohung der Sprache, die auf subtile Weise durch nationalistische europafeindliche Kräfte befeuert wird.» Einzelne würden sich angestachelt fühlen, nach dem Leben von Politikern zu trachten.

«Die traurige Realität sind das Attentat auf Henriette Reker in Köln und der Mord an Jo Cox in Bristall», meinte der Europapolitiker. Er fordert eine klare Reaktion: «Es muss ein Aufschrei der großen Mehrheit in unseren Gesellschaften geben, der unsere Werte und Ideale gegen alle Angriffe verteidigt.»

Das Motiv des Mannes, der die 41-jährige Jo Cox am Donnerstag in deren Wahlkreis ermordet hatte, ist unklar. In den Ermittlungen geht es auch darum, ob der Mord politische Motive hatte. Die Tat ereignete sich nur wenige Tage vor der Brexit-Abstimmung, bei der die Briten am 23. Juni über Verbleib oder Austritt aus der EU entscheiden.

Kriminalität / Parteien / EU / Referendum / Brexit / Großbritannien
17.06.2016 · 14:13 Uhr
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