Mercedes-Benz: Profit als Luxus? Ein endgültiger Abschied vom einstigen Glanz
Mercedes-Benz steht aktuell im Schatten einer anhaltenden Absatzkrise, während Ertragsbilanz, Verkaufstrends und Kostendruck die Glanzzeiten in weite Ferne rücken lassen. Am Donnerstag will das Unternehmen Zahlen für das Geschäftsjahr 2024 vorstellen, doch die Erwartungen sind gedämpft.
Analysten sind sich einig: Der Dax-Riese erfüllt momentan nicht die eigenen hohen Ansprüche. Das stagnierende Wachstum in China, dem bisherigen Antriebsmotor, zeigt seine Auswirkungen. Hier gab es einen Einbruch von sieben Prozent, ausgelöst unter anderem durch sinkende Käufe im Premiumsegment.
Modelle wie Mercedes-Maybach und die S-Klasse verzeichneten deutliche Einbußen von 14 Prozent, was Mercedes auf die sich ändernden Marktbedingungen in China zurückführt. Wirtschaftliche Unsicherheiten wie die Immobilienkrise haben die Nachfrage nach Luxusfahrzeugen weiter gedämpft.
LBBW-Analyst Frank Biller äußert Verständnis für den Premiumfokus von Mercedes, bezweifelt jedoch die Plausibilität einer klaren Ausrichtung als Luxusmarke. Die Umsatzrendite von schwachen 4,7 Prozent im letzten Quartal verdeutlicht die Herausforderungen bei der Umsetzung dieser Strategie.
Auch Ferdinand Dudenhöffer warnt vor Risiken der Luxuspositionierung, ohne die Vorteile von Massenproduktionseffekten nutzen zu können. Auf dem Elektrofahrzeug-Markt ruderte Mercedes zurück, infolge enttäuschender Verkaufszahlen, wobei der Absatz von Elektroautos um 23 Prozent sank.
Trotz ursprünglicher "Electric only"-Ziele zollt das Unternehmen nun der "strategischen Flexibilität" Tribut und anerkennt die Notwendigkeit eines langsameren Herangehens an die Elektrifizierung.