Mehr Arbeitstage im Jahr 2026: Hoffnungsschimmer für die Konjunktur?
Die deutschen Erwerbstätigen werden sich 2026 auf eine erhöhte Arbeitsbelastung einstellen müssen. Das Statistische Bundesamt hat herausgefunden, dass im bundesweiten Durchschnitt 250,5 Arbeitstage anstehen. Diese Zahl liegt um 2,4 Tage über dem Wert des Vorjahres, welches mit seinen 248,1 Tagen den niedrigsten Stand seit 2019 markierte. Die Schwankungen bei der Anzahl der Arbeitstage sind oft darauf zurückzuführen, wie viele Feiertage auf Wochenenden fallen. Im kommenden Jahr trifft dies auf den Tag der Deutschen Einheit und den zweiten Weihnachtstag zu.
Während diese Feiertage im gesamten Bundesgebiet gelten, variiert die Anzahl der gesetzlich geregelten freien Tage zwischen den Ländern. Dies führt dazu, dass der bundesweite Durchschnitt der Arbeitstage sogar Dezimalstellen aufweist. Wirtschaftsexperten spekulieren bereits über die potenziellen positiven Effekte der zusätzlichen Arbeitstage. Eine beliebte Faustregel legt nahe, dass ein Tag mehr im Arbeitskalender das Bruttoinlandsprodukt um etwa 0,1 Prozentpunkte anheben könnte. Diese Theorie nährt Diskussionen über die Sinnhaftigkeit der Abschaffung bestimmter Feiertage.
Doch laut dem Wiesbadener Statistikamt sollte die Hoffnung auf ein Wirtschaftswunder nicht überbewertet werden. Denn der Effekt eines zusätzlichen Arbeitstages hängt stark vom Zeitpunkt im Jahr ab. In der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr, wenn viele Branchen ohnehin auf Sparflamme laufen, ist der wirtschaftliche Nutzen eines zusätzlichen Arbeitstages begrenzt. Demgegenüber könnte ein Feiertag, der auf ein Wochenende fällt, wie der 1. Mai oder der 3. Oktober, deutlich mehr Einfluss auf das BIP haben.

