Maskenaffäre im Bundestag: Einblicke und Forderungen nach Transparenz
Die Debatte um die Beschaffung von Corona-Schutzmasken während der Pandemie gewinnt an Schärfe, da Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) ankündigte, dem Haushaltsausschuss des Bundestages Informationen aus einem bislang geheimen Bericht zugänglich zu machen. Diese Informationen stammen aus dem Bericht der Sonderermittlerin Margaretha Sudhof, der sich mit den kostspieligen Einkäufen in der Anfangszeit der Pandemie beschäftigt. Doch Tanja Machalet (SPD), Vorsitzende des Bundestags-Gesundheitsausschusses, fordert mehr: Der vollständige Bericht solle dem Parlament vorgelegt werden, um volle Transparenz zu gewährleisten.
Die Diskussion dreht sich um Vorwürfe gegen den früheren Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der angeblich ohne Ausschreibung eine Firma aus seiner Heimatregion mit der Logistik der Maskenbeschaffung beauftragt haben soll. Laut Warken seien die Erkenntnisse aus dem Bericht von entscheidender Bedeutung für die Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Pandemie, und es sei bedauerlich, dass diese nicht schon unter dem früheren Minister Karl Lauterbach (SPD) zur Verfügung standen.
Die Opposition, einschließlich der Linken und Grünen, fordert ebenfalls umfassende Transparenz. Christian Görke (Linke) hat deutlich gemacht, dass es notwendig sei, Spahns Handlungen im Amt kritisch zu beleuchten. Die Forderung nach Offenheit im Umgang mit dem Bericht bleibt laut, obwohl dieser vorerst geheim bleibt.
Spahn selbst verteidigt seine Entscheidung, indem er auf die damalige Notsituation verweist. Er habe auf bekannte Kontakte zurückgegriffen, um schnell zu handeln, während es überall an Ressourcen mangelte. Die Einschaltung der Firma Fiege ohne Ausschreibung begründet er mit der Dringlichkeit der Lage, da ein formales Verfahren zu lange gedauert hätte.