Linkspartei kündigt Widerstand gegen Wehrdienst-Pläne an
Nach den jüngsten Entwicklungen in der Wehrdienstfrage zeigt sich die Linkspartei entschlossen, gegen den Kompromiss der schwarz-roten Regierungskoalition Position zu beziehen. Parteichef Jan van Aken äußerte gegenüber der Funke Mediengruppe seine klare Ablehnung jeglicher Form von Zwangsdiensten. Besonders die mögliche Einbeziehung von Frauen in eine künftige Wehrpflicht trifft auf strikte Ablehnung. In seiner Argumentation stellte van Aken rhetorisch fest, dass eine umstrittene Maßnahme nicht dadurch akzeptabler werde, dass sie auf alle Bürger ausgedehnt würde.
Der Fraktionsvorsitzende der Linken, Sören Pellmann, äußerte seine Besorgnis darüber, dass der Kompromiss der Koalition zulasten der jungen Generation gehe. "Es ist klar abzusehen, dass die Wehrpflicht Realität werden könnte", prophezeit Pellmann. Bereits jetzt arbeitet die Linkspartei an der Konzeption von Unterstützungs- und Beratungsangeboten für junge Menschen, insbesondere für jene, die den Kriegsdienst verweigern möchten.
Im Kontrast dazu hatten sich Politiker von Union und SPD auf die Einführung einer landesweiten Musterung junger Männer verständigt. Sollten freiwillige Rekruten nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen, behält sich der Bundestag vor, eine sogenannte Bedarfswehrpflicht zu beschließen—eventuell mit einem Zufallsverfahren zur Auswahl.

