Linke sieht Mandat durch Luftangriff verletzt

Berlin (dpa) - Die Linksfraktion sieht durch den verheerenden Luftangriff in Afghanistan das Bundeswehr-Mandat für den Einsatz verletzt. Offenbar sollten nicht nur die entführten Tankwagen zerstört, sondern auch Talibanführer getötet werden, sagte der Verteidigungsexperte der Linken, Paul Schäfer, der dpa.

Das gehe aus neuen Medienberichten und dem bereits länger bekannten Detail hervor, dass der kommandierende Bundeswehroberst warnende Tiefflüge vor dem Bombardement abgelehnt habe. «Meines Erachtens sieht das Mandat eine solche Form gezielter Tötung nicht vor, auch das ISAF-Mandat nicht.»

Eine gezielte Tötung sei nur im Rahmen der Anti-Terror-Operation «Enduring Freedom» (OEF) erlaubt. Für diese Mission habe die Bundeswehr in Afghanistan aber kein Mandat mehr.

Schäfer sieht in dem Angriff vom 4. September ein Ergebnis der im Sommer verschärften Strategie. «Es scheint auf der Hand zu liegen, dass es darum geht, dass man in der Weise umdenkt und offensiv denkt und mehr in Kategorien von robustem Zuschlagen als zuvor. Das finde ich durchaus sehr besorgniserregend.»

Unzufrieden zeigte sich der Verteidigungsobmann auch über die Informationen des Ministeriums. Zwar seien die Verteidigungsexperten der Fraktionen über die den Einsatz koordinierende TaskForce47 der Bundeswehr unterrichtet worden. «Aber diese Verquickung mit (dem Kommando Spezialkräfte) KSK und welchen Einfluss die Taskforce möglicherweise auf diese Operation in dieser Bombennacht hatte, darüber haben wir keine genaue Unterrichtung erhalten. Und das zeigt, dass man diese Dinge gegenüber den Repräsentanten des Bundestages versucht zu kaschieren.»

Schäfer setzt nun auf Aufklärung im Verteidigungsausschuss, der sich am kommenden Mittwoch als Untersuchungsausschuss konstituieren will. Voraussetzung sei, dass die Verhandlungen über die Information und Verantwortung von Regierungsstellen öffentlich geführt würden. Anderenfalls brauche es einen regulären Untersuchungsausschuss, der grundsätzlich öffentlich tagt, oder einer Regierungserklärung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

Bundesregierung / Konflikte / Bundeswehr / Afghanistan
12.12.2009 · 13:48 Uhr
[0 Kommentare]
 
China warnt Deutschland vor Marine-Durchfahrt der Straße von Taiwan
Peking/Berlin - China warnt die deutsche Marine davor, bei der kommenden Indopazifik-Übung auch […] (01)
Review – Holy Getränkepulver im Test – Nur Versprechen oder auch Tatsachen?
Trinkt ihr auch genug? Gaming ist vielfältig und nur gut hydriert sind wir in der Lage, die […] (02)
Kaley Cuoco: Tierliebe ist wichtig
(BANG) - Für Kaley Cuoco war es immens wichtig, dass ihre Tochter tierlieb ist. Die 38-jährige […] (00)
«Supergirl» geht bei sixx weiter
Der Frauensender sixx macht nach der fünften Runde von Supergirl auch mit der sechsten Staffel weiter. […] (00)
Hardware für Videospiele im Auto: Wie gefährlich ist der neue Trend?
Während es seit einer gefühlten Ewigkeit bei Fahrzeugen der entsprechenden Preiskategorie, für […] (07)
Sky: FC Bayern fragt bei Spanier Lopetegui an
Berlin (dpa) - Bei der Suche nach einem neuen Trainer hat der FC Bayern München nach Sky- […] (02)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
06.05.2024(Heute)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News