Landesweite Razzien und Verhaftungen im Zuge des Anschlags in Ankara

Die türkische Regierung reagiert mit Härte auf den Bombenanschlag und lässt Razzien im ganzen Land durchführen

Die Regierung der Türkei schlägt hart zurück auf den jüngsten Bombenanschlag in der Hauptstadt Ankara.

In mehreren Provinzen des Landes sind Sicherheitskräfte im Einsatz und die Luftwaffe greift Ziele im Nordirak an. Bei dem Anschlag am Sonntag sind mindestens 67 Menschen ums Leben gekommen, als ein Selbstmordattentäter nahe dem Haupteingang des Innenministeriums einen Sprengsatz zündete.

Mehrere Personen mit möglichen Verbindungen zur militanten Kurdischen Arbeiterpartei PKK wurden im Zuge des Einsatzes festgenommen. Laut Innenminister Ali Yerlikaya wurden bei Razzien in 16 Provinzen 55 Verdächtige festgenommen, die der verbotenen PKK angehören sollen. Weitere 12 mutmaßliche Mitglieder der Gruppe wurden in einem separaten Einsatz in fünf Provinzen festgenommen.

Der Innenminister betonte jedoch, dass keine direkten Attentäter unter den Festgenommenen seien. Die PKK hat sich zu dem Anschlag bekannt und einen der Angreifer als ihr Mitglied identifiziert. Laut einer nahen Nachrichten-Website sei der Anschlag Teil eines Plans der Gruppe, sich gegen die islamisch-konservative Regierung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zu verteidigen.

Ziel des Anschlags sei das Gebäude gewesen, das als Massaker- und Folterzentrum gilt. Die türkischen Behörden haben außerdem einen Luftangriff auf mutmaßliche PKK-Stellungen im Nordirak durchgeführt. Das Verteidigungsministerium verkündete, dass eine große Anzahl von PKK-Kämpfern bei den Angriffen "neutralisiert" worden seien.

In einer Ansprache vor dem Parlament bekräftigte Präsident Erdogan, dass der Anschlag ein Aufbäumen des Terrors sei und betonte die Notwendigkeit der Schaffung einer 30 Kilometer breiten Sicherheitszone auf syrischer Seite der gemeinsamen Grenze, um die Türkei vor Angriffen zu schützen.

Die US-Botschaft in Ankara und diplomatische Vertretungen anderer Länder verurteilten den Anschlag. Die PKK führt seit Jahrzehnten einen Aufstand in der Türkei und wird von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Seit Beginn des Konflikts im Jahr 1984 sind Zehntausende Menschen ums Leben gekommen.

Der Anschlag in Ankara ereignete sich genau zu Beginn der neuen Legislaturperiode und in unmittelbarer Nähe des Parlaments. Auf der Agenda der Abgeordneten steht unter anderem die Abstimmung über den Nato-Beitritt Schwedens, den die türkische Regierung seit Monaten blockiert.

Ankara fordert von Schweden ein härteres Vorgehen gegen die PKK. Auch über die Verlängerung der Einsätze des türkischen Militärs im Irak und in Syrien soll bald im Parlament abgestimmt werden.

In einem Bekenntnisschreiben bezeichnete die PKK den Anschlag als "Akt der legitimen Verteidigung" gegen die Regierung von Erdogan und als gezielten Angriff auf ein Gebäude, das als Massaker- und Folterzentrum bekannt ist. Die türkische Regierung reagiert auf den Anschlag mit Härte und setzt ihre Bemühungen fort, den Terrorismus zu bekämpfen.

Finanzen
[Eulerpool News] · 03.10.2023 · 14:00 Uhr
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