Kurswechsel in Male: Volle Fahrt Richtung Peking

In einem politischen Erdrutschsieg hat die Partei des maledivischen Präsidenten Mohamed Muizzu überwältigende Vorherrschaft im parlamentarischen Gefüge des Insellandes erlangt. Die People's National Congress sicherte sich bei den jüngsten Wahlen die Kontrolle über 71 der 93 Parlamentssitze, was dem chinesisch-orientierten Regierungschef ein kräftiges Mandat für seine politische Agenda beschert. Diese Wahlentwicklung könnte das fein austarierte Machtgefüge in einer Region verschärfen, die bereits durch die Rivalitäten zwischen Indien und China markiert ist.

Nach seiner Wahl zum Präsidenten im vergangenen Jahr hat Muizzu mit seiner 'India Out'-Kampagne auf die Ressentiments gegenüber dem großen Nachbarn Indien aufgebaut. Diese Strategie scheint sich ausgezahlt zu haben, führte jedoch zugleich zu Spannungen mit Neu-Delhi. Besonders nach seinem Staatsbesuch in China zu Beginn des Jahres und dem Unterzeichnen diverser Abkommen in den Bereichen Wirtschaft, Handel und Infrastruktur wurden die Beziehungen zu Indien strapaziert.

Muizzu forderte zudem den Abzug der indischen Militärpräsenz – eine Gruppe von etwa 88 Personen –, die unter anderem für maritime Patrouillen und die Bedienung eines Radars sowie zweier Hubschrauber für medizinische Evakuierungen zuständig waren. Diese Truppen befinden sich jetzt im Abzugsprozess und sollen durch ein indisches technisches Team ersetzt werden, so das indische Außenministerium.

Die Spannungen zwischen Indien und China, die seit einem tödlichen Gefecht an ihrer umstrittenen Grenze in Ladakh im Jahr 2020 eskaliert sind, tragen zusätzlich zur Vorsicht Indiens bei. Bei der Auseinandersetzung kamen mindestens 24 Soldaten, vorwiegend Inder, ums Leben. Beide Nationen verstärkten ihre Truppenpräsenz an der Grenze und Indien rüstet seine Marine auf, um den wahrgenommenen Herausforderungen Chinas in seinem maritimen Umfeld zu begegnen.

Als Mitglied des Quad, das neben den USA auch Japan und Australien umfasst, und mit der verstärkten Annäherung an Washington in den Bereichen Sicherheit, Technologie und Verteidigung, sucht Indien nach Wegen, um dem Einfluss Chinas entgegenzuwirken. Dabei beleuchtet New Delhi besonders die Besuche chinesischer Forschungsschiffe und Infrastrukturprojekte im benachbarten Sri Lanka.

Inmitten dieses geopolitischen Kräftemessens erlitt die maledivische Tourismusbranche einen Dämpfer, als der indische Premierminister Narendra Modi die Lakshadweep-Inselgruppe – ein direkter Konkurrent der Malediven – auf Social Media bewarb. Laut dem maledivischen Tourismusministerium sank die Zahl der indischen Besucher, ehemals die größte Touristengruppe, im ersten Quartal dieses Jahres um 38 Prozent auf 34.847. Gleichzeitig stieg die Zahl der chinesischen Besucher um beeindruckende 288 Prozent auf 67.399. (eulerpool-AFX)

Politics
[Eulerpool News] · 22.04.2024 · 10:30 Uhr
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