Kühler Verkauf in rauer Landschaft: "Blood for Dust" scheitert im Test der Spannung
In der trostlosen Szenerie der oberen Weststaaten der USA versucht Cliff, gespielt von Scoot McNairy, als Handelsvertreter Defibrillatoren an den Mann zu bringen – eine Herausforderung, wie er selbst eingesteht. Diese Herausforderung überträgt sich allerdings in "Blood for Dust" auf den Film selbst, dessen Handlung trotz erheblichen Potentials für Spannung, nicht recht zu fesseln vermag.
Der Film, inszeniert von Rod Blackhurst, entpuppt sich als Vorführung menschlicher Abgründe und bedient sich einer frühen Gewalttat als Aufhänger – ein stilistisches Element, welches schockieren soll, doch eher wie eine besserwisserische Pose wirkt. Als der Handlungsfaden sich 17 Monate später fortspinnt, befindet sich Cliff in einer prekären Situation: Mit Schulden belastet und einem beeinträchtigten Ruf muss er sich auch um die Probleme im privaten Bereich kümmern, denn seine Frau, dargestellt von Nora Zehetner, und er betreuen ihr krebskrankes Kind.
Diese düsteren Lebensumstände werden noch verkompliziert, als Ricky, gespielt von Kit Harington und in Cliffs früheren Skandal verwickelt, ihm ein zwielichtiges Angebot unterbreitet, welches Regeln brechen soll – weit entfernt von den akustischen Weiten Montanas. Obwohl Cliff das Misstrauen plagt, treibt ihn die Verzweiflung in eine Drogenoperation mit vorhersehbarem Ausgang und gewaltsamen Konsequenzen.
"Blood for Dust" schafft es im Verlauf der 1 Stunde und 38 Minuten nicht, den Zuschauer zu fesseln, und erinnert in manchen Ansätzen an "Fargo", allerdings ohne dessen Esprit und subtile Komik. Besonders das schwach beleuchtete Finale lässt mehr Rätsel aufkommen als Antworten geben, wobei das Ende vorhersehbar wirkt. Ein Film, der sich als düsterer Krimi versucht, aber in der Umsetzung seltsam leblos bleibt, trotz der R-Rating-Klassifikation für Waffengewalt und die Darstellung einer Topless-Bar. (eulerpool-AFX)