Kritik an Bayer-Chef Bill Anderson – Investoren fordern dringend Lösungen

In der bevorstehenden Hauptversammlung dieses Freitags muss sich Bayer-Vorstandsvorsitzender Bill Anderson einer Welle der Unzufriedenheit unter den Aktionären stellen. Ingo Speich, der bei Deka für Nachhaltigkeit und Corporate Governance verantwortlich ist, betont in seiner Rede, dass das Vertrauen der Kapitalmärkte im ersten Amtsjahr des CEOs nicht gestärkt wurde. Ebenso drängen Janne Werning von Union Investment und andere Shareholder auf Maßnahmen, um die Herausforderungen des Leverkusener Konzerns anzugehen, die unter anderem aus Rechtstreitigkeiten in den USA aufgrund der Produkte Glyphosat und PCB, einer beachtlichen Verschuldung, sowie einer kurzfristig betrüblichen Arzneimittelpipeline resultieren. Trotz dieser Kritiken vermittelt Anderson Zuversicht.

Union Investment-Manager Werning machte deutlich, dass Anderson für die Lösungsfindung verantwortlich sei, obwohl die Schwierigkeiten unter der Führung seines Vorgängers entstanden sind. Nachdem Bayer angesichts kostspieliger Rechtsstreitigkeiten in den USA angekündigt hatte, über drei Jahre hinweg nur die gesetzliche Mindestdividende auszuschütten, bemerkte Werning, die Aktionäre hätten bereits beachtliche finanzielle Abstriche gemacht, um den Konzern zu stabilisieren.

Die Amerikanische Rechtsstreitigkeiten, insbesondere die Klagen wegen angeblicher Krebsgefahren durch glyphosathaltige Unkrautvernichter, sind seit Jahren eine schwere Bürde für Bayer und haben bereits Milliarden verschlungen. Nicht zu vernachlässigen sind zusätzliche Milliardenrisiken durch PCB-Klagen - eine Altlast aus dem Erwerb von Monsanto im Jahr 2018. Im Vergleich zum Börsenwert von Bayer, der nach langem Kursverfall momentan bei circa 28 Milliarden US-Dollar liegt, scheinen die ausstehenden Herausforderungen erdrückend.

Investitionen in den Pharmabereich wurden durch finanzielle Engpässe zurückgehalten, es gab zwar einige kleinere Zukäufe, jedoch wird erwartet, dass sich diese erst nach geraumer Zeit auszahlen. Derweil nagt der Verlust von Patenten an den Umsätzen.

Auch wenn Anderson, der seit Juni 2022 das Zepter bei Bayer schwingt, für Geduld und Optimismus wirbt, so sieht Speich den Bedarf an umgehenden Handlungen, um die akuten Probleme zu lösen und das Vertrauen der Investoren zu gewinnen.

Hoffnungen der Anleger auf eine Konzernaufspaltung oder den Verkauf von Unternehmenssparten wurden von Anderson bereits zu Beginn des März verneint. Die Spaltung wäre aufgrund rechtlicher Schwierigkeiten und der Notwendigkeit konstanten Cashflows aus dem Bereich der rezeptfreien Medikamente zu aufwendig und kostenintensiv.

Doch Aktionäre erwarten nun eine Reduzierung der Rechtsrisiken. Insbesondere Werning betonte, dass erst eine Klärung dieser Streitigkeiten Bayer wieder zu einer Option für nachhaltige Anlagefonds machen würde.

Gerüchten zufolge evaluiert Bayer derzeit intensiver Lobbyarbeit in den USA und erwägt eine als "Texas Two-Step" bekannte rechtliche Taktik, um einen Vergleich in offenen Glyphost-Fällen zu forcieren, was bisher jedoch bereits von US-Gerichten abgelehnt worden ist. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 26.04.2024 · 14:18 Uhr
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