Krankenversicherung – Gesetzlich oder doch privat?

Bei Deutschland handelt es sich um das einzige europäische Land, in welchem zwischen einer privaten und der gesetzlichen Krankenversicherung gewählt werden kann.
Allerdings zeigt es sich als äußerst schwierig, eine pauschale Antwort auf die Frage zu finden, welche der beiden Varianten sinnvoller ist. Sowohl die PKV für Angestellte als auch die gesetzliche Krankenversicherung zeichnen sich durch ganz spezifische Vor- und Nachteile aus.
Beispielsweise ist es Personen, die gesetzlich krankenversichert sind, so nicht möglich, eine kostenlose Mitversicherung für ihre Kinder oder geringverdienende Ehepartner zu realisieren. Generell fallen die Leistungen in der privaten Krankenversicherung jedoch höher aus, außerdem wird eine große Auswahl an unterschiedlichen Tarifvarianten geboten.
Welche Argumente für die gesetzliche und welche für die private Krankenversicherung sprechen, zeigt der folgende Beitrag.
So unterscheiden sich gesetzliche und private Krankenversicherung
Die GKV, also die gesetzliche Krankenversicherung, stellt ein Solidarsystem dar. Damit geht einher, dass derselbe Schutz für alle Versicherten gewährleistet wird. Unabhängig ist es dabei, wie hoch ihre Beiträge in der Versicherung ausfallen.
Die Beitragshöhe ist in der gesetzlichen Krankenversicherung von dem monatlichen Einkommen der versicherten Person abhängig. Der Großteil der Leistungen, welche in der GKV geboten werden, ist fest definiert. Allerdings bieten die gesetzlichen Krankenversicherer auch zahlreiche zusätzliche Leistungen an.
Als ein solches Solidarsystem lässt sich die PKV – die private Krankenversicherung – dagegen nicht bezeichnen. Der Beitrag wird von jedem Versicherten nur für die persönliche Absicherung erbracht. Aus diesem Grund richtet sich die Beitragshöhe auch nicht nach seinem Einkommen, sondern nur nach seinem gesundheitlichen Zustand, seinem Alter und dem entsprechenden Tarif. Der PKV-Schutz erlaubt es, die Leistungen teilweise an den eigenen Bedarf individuell anzupassen – auch davon geht ein Einfluss auf die Beitragshöhe aus.
Das spricht für die gesetzliche Krankenversicherung
Grundsätzlich wird in die GKV jede Person aufgenommen, die unter die gesetzliche Versicherungspflicht fällt. Ihr aktueller Gesundheitszustand, ihre Vorerkrankungen oder ihr Alter sind dabei nicht von Bedeutung. Somit sind auch die Beantwortung von Gesundheitsfragen oder die Zahlung von Risikozuschlägen nicht nötig.
Daneben bietet die gesetzliche Krankenversicherung die attraktive Möglichkeit, Kinder bis zum Alter von 25. Jahren sowie den Lebens- oder Ehepartner kostenfrei mitzuversichern. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn die Kinder oder der Partner über kein oder nur ein sehr geringes eigenes Einkommen verfügen. Die kostenfreie Familienversicherung setzt in diesem Zusammenhang aktuell die maximale Einkommensgrenze bei 470 Euro monatlich fest.
Diese Vorteile bietet die private Krankenversicherung
In der Regel fallen die medizinischen Leistungen, welche Privatversicherte erhalten, qualitativ hochwertiger als in der GKV aus. Daneben müssen sie weniger lange im Wartezimmer auf das Aufrufen ihres Namens warten und können in kurzer Zeit einen Facharzttermin erhalten. Für verschriebene Medikamente werden von den Privatversicherten keine Zuzahlungen verlangt, das gleiche gilt für Behandlungen im Krankenhaus.
Die Berechnung der monatlichen Versicherungsbeiträge erfolgt in der privaten Krankenversicherung nicht auf der Grundlage des Einkommens – auch, wenn das Gehalt erhöht werden sollte, ist somit von den Privatversicherten keine Beitragssteigerung zu befürchten.
Den Mitgliedern einer privaten Krankenversicherung steht außerdem eine umfassende Auswahl an verschiedenen Tarifen zur Verfügung, ob Top-, Standard- oder Grundschutz. Dadurch ergibt sich die attraktive Möglichkeit, die Leistung der Krankenversicherung optimal an den individuellen persönlichen Bedarf anzupassen.

