Kontroverse um Maskendeals: Einblicke und Kritik weiterhin ungebremst
In einem aktuellen Bericht der Sonderermittlerin Margaretha Sudhof steht Jens Spahn, der frühere Bundesgesundheitsminister und heutige Chef der CDU/CSU-Fraktion, im Kreuzfeuer der Kritik. Die von Sudhof vorgelegten 170 Seiten enthüllen, dass Spahn inmitten der Corona-Krise erheblich in die Beschaffung von Schutzmasken eingriff – und dies trotz gegenteiliger Ratschläge seiner Fachabteilungen.
Diese Entscheidung, eigenständig die Maskenbeschaffung zu verwalten, zieht heute noch gravierende finanzielle Belastungen und Risiken nach sich. Das heutige Gesundheitsministerium unter der Leitung von Nina Warken, ebenfalls CDU, distanziert sich von Sudhofs Urteil und argumentiert, dass der Bericht laufende Gerichtsprozesse und personenbezogene Details einbeziehe.
Umstritten bleibt die Vergabepolitik von Spahn, die ohne ausreichende Verhandlungen Deals in Milliardenhöhe initiierte, während es gleichzeitig zu zahlreichen Lieferausfällen kam, die das Ministerium in eine prekäre Situation brachten. Zudem werden Rechtsstreitigkeiten mit möglichen Haushaltsrisiken von bis zu 2,3 Milliarden Euro – zuzüglich Zinsen von fast 1,4 Milliarden – als hinterlassene Problemfelder identifiziert.
Innerhalb des Gesundheitsministeriums seien zahlreiche rechtliche Grenzen überschritten worden, was in einem kollektiven Vertrauen auf externe Beratung mündete, statt die bestehende Expertise sinnvoll zu nutzen. Spahn, so der Bericht, intervenierte regelmäßig persönlich und ließ sich nicht von dem Rat seiner Berater abbringen.
Jens Spahn vermeldet hingegen, es sei wichtig, den Bericht öffentlich zu machen, um eine ausgewogene Beurteilung zu ermöglichen. Das Gesundheitsministerium kontert mit einer eigenen Stellungnahme, die Methodik und Quellen von Margaretha Sudhof hinterfragt.
Trotz der hitzigen Diskussionen, Streitereien und gegenseitigen Vorhaltungen sieht die neue Führung des Ministeriums klaren Handlungsbedarf zur weiteren Aufarbeitung der Geschehnisse. Grüne und Linke bestehen unterdessen auf maximaler Transparenz und fordern, dass der vollständige Bericht zu den Maskendeals von Spahn auf die Agenda des Parlaments gesetzt werden soll.
Der Vorwurf, Parteischutz zu gewähren, steht im Raum, während politische Verantwortung und Vertrauensfragen unermüdlich an Bedeutung gewinnen.