Konflikt um Bundesliga-Medienrechte: DAZN und DFL im Tauziehen um Garantien
Die Verhandlungskulisse im deutschen Profifußball wird weiterhin von der Kontroverse zwischen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und dem Streaming-Dienst DAZN beherrscht. Trotz der Erfüllung einer Kernforderung durch DAZN im Ringen um die TV-Rechte-Auktion für die Bundesliga, bleibt die DFL unbeeindruckt von den jüngsten Entwicklungen. Der Versuch von DAZN, das Blatt nach verpasstem Zuschlag zu wenden, scheint vorerst gescheitert zu sein.
Das Herzstück der Auseinandersetzung bildet die finanzielle Absicherung, die DAZN im Wettstreit um die Medienrechte bereitstellen sollte. Nachdem der Auktionsprozess aufgrund eines Mangels an ebendieser Sicherheitsleistung vorübergehend eingestellt wurde, präsentierte DAZN nun doch eine Bankbürgschaft. "Die geforderte Bankbürgschaft liegt uns nun vor", bestätigte ein Sprecher von DAZN gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Die DFL indes beharrt auf ihrer Position, dass späte Korrekturen keinen Bestand haben. Laut Auktionsregeln sei das Rechtepaket B bereits vergeben, basierend auf den Angeboten und Dokumenten, die bis zum Stichtag vorlagen. Informationen zufolge hat DAZN stattliche 1,6 Milliarden Euro für das umfangreiche Paket über vier Jahre geboten. Das Paket B, das begehrteste unter den Live-Rechte-Paketen, umschließt 196 Spiele und gilt als echtes Filetstück der Medienrechte.
Trotz der substantiellen Nachbesserung sieht die DFL keinen Raum für eine Revision. Die nachgereichte Bankbürgschaft sei zu spät gekommen, um das Verfahren noch zu beeinflussen. In einem Unternehmensbrief an die Vereine hatte DAZN erklärt, man sei finanziell überlegen gewesen – doch der Zuschlag sei an Sky gegangen.
Die DFL wehrt sich indes gegen Vorwürfe, die von DAZN in Hinblick auf das Auktionsverfahren erhoben wurden. In einem Schreiben an die Klubs betonte die Liga, korrekt gehandelt zu haben. DAZN hingegen hält sich bedeckt, ob ein Schiedsgericht um eine Lösung bemüht werden soll, behält sich jedoch rechtliche Schritte vor.
Bei alledem bleibt die finanzielle Zuverlässigkeit von DAZN unter Beobachtung. Angesichts aufkommender Spekulationen beteuert der Anbieter, stets seinen vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nachgekommen zu sein – eine Aussage, zu der sich die DFL nicht äußern möchte. Dieser Machtkampf im deutschen Fußball hat also noch keinen Sieger – außer vielleicht die Faszination des Sportes selbst, die auch solche Verhandlungsscharmützel immer wieder neu entfacht. (eulerpool-AFX)