Gipfel in Alaska

Kompromat? Trump, Putin und das Steele-Dossier

15. August 2025, 05:25 Uhr · Quelle: dpa
Trump trifft Putin in Anchorage in Alaska
Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa
US-Präsident Donald Trump ist dem russischen Staatschef Wladimir Putin freundlicher zugeneigt, als es vielen Menschen im Westen lieb ist. (Archivfoto)
Die Beziehung zwischen US-Präsident Trump und Wladimir Putin bleibt umstritten, angefacht durch das Steele-Dossier. Es wirft Fragen zu Kompromat und Einflussnahme auf, die bis heute diskutiert werden.

London (dpa) - Männerfreundschaft, Zweckbündnis oder Abhängigkeit? Nicht erst seit der zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump wird über die Art des Verhältnisses zwischen dem Republikaner und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin spekuliert. Unerklärlich freundlich, so finden viele, ist der Anführer der westlichen Welt dem russischen Staatschef zugewandt.

Findet Trump Putin einfach nur sympathisch - und möglicherweise Gefallen an dessen Führungsstil? Schuldet er ihm etwas? Oder hat er womöglich Angst vor dem Russen? Wilde Spekulationen, der russische Geheimdienst könne kompromittierendes Material («Kompromat») über Trump besitzen, mit dem er ihn unter Druck setzt, wurden vor allem durch das sogenannte Steele-Dossier befördert.

Trump sprach von «Fake News» und «Hexenjagd»

Das eigentlich vertrauliche Dokument aus dem Jahr 2016 vom britischen Ex-Geheimdienstmitarbeiter Christopher Steele machte unter Journalisten die Runde, bevor es 2017 von dem Online-Medium «Buzzfeed» veröffentlicht wurde.

Tenor des 35 Seiten starken Dokuments ist die unbewiesene Annahme, dass Putin Trump gefördert hat, um die transatlantische Allianz zu spalten und zu einer Großmachtpolitik wie im 19. Jahrhundert zurückkehren zu können. Eine davon unabhängige, ausführliche Untersuchung von US-Sonderermittler Robert Mueller brachte jedoch keine Hinweise auf strafbare Handlungen des Trump-Teams. 

In Auftrag gegeben hatten das Steele-Dossier Organisationen im Umfeld der demokratischen Wahlkampfkampagne von Hillary Clinton. Darin sind auch sehr konkrete Behauptungen über angebliche Sex-Eskapaden Trumps in Russland aus der Zeit vor seiner Wahl zum US-Präsidenten enthalten. 

Laut einer Untersuchung des US-Justizministeriums zweifelte die Bundespolizei FBI, die von Steele auf die angeblichen Erkenntnisse hingewiesen wurde, an deren Zuverlässigkeit. Demnach könnte es sich sogar um eine absichtliche Desinformationskampagne aus Moskau handeln. In US-Medien wird das Dossier daher oft als «diskreditiert» bezeichnet. Trump bezeichnete die Behauptungen als «Fake News» und sprach von einer «Hexenjagd». 

«Goldene Duschen» soll es nicht gegeben haben

Trotzdem machte das Dossier bis ins vergangene Jahr hinein weiter Schlagzeilen. Hintergrund war eine Zivilklage Trumps in Großbritannien gegen Steeles Unternehmen Orbis Business Intelligence. In einer schriftlichen Einlassung äußerte sich Trump dabei auch zu konkreten Behauptungen aus dem Dossier.

«Ich kann bestätigen, dass ich zu keinem Zeitpunkt an perversem sexuellem Verhalten teilgenommen habe, einschließlich der Bezahlung von Prostituierten, um in der Präsidentensuite eines Hotels in Moskau „goldene Duschen“ zu veranstalten», zitierte die BBC Trump aus einem Gerichtsdokument. Nichts von den in dem Dossier beschriebenen Dingen habe stattgefunden, so Trump demnach. 

Mit «goldenen Duschen» ist das Urinieren zum sexuellen Lustgewinn gemeint. Laut dem Steele-Dossier könnte der russische Geheimdienst FSB Aufnahmen von einer entsprechenden Sex-Party aus dem Jahr 2013 haben. Zu den von Trump beanstandeten Behauptungen aus dem Dossier gehörten laut dem High-Court-Urteil unter anderem auch solche über weitere Sex-Partys in St. Petersburg und über angebliche Bestechung russischer Behördenmitarbeiter.

Trump soll Verfahrenskosten zahlen

Bei der Klage in Großbritannien warf der damalige Präsidentschaftskandidat dem Unternehmen vor, unrechtmäßig private Daten verwendet zu haben, und forderte Schmerzensgeld für den erlittenen Reputationsverlust. Trump wolle seinen Ruf wiederherstellen, sagte sein Anwalt laut der britischen Nachrichtenagentur PA. 

Die Klage scheiterte aber schon in einem frühen Stadium an einer Verfahrensfrage. Trump hatte schlicht zu lange damit gewartet. Er wurde zur Zahlung von 626.000 Pfund (etwa 727.000 Euro) an Verfahrenskosten verpflichtet. Bezahlt hat er laut Orbis Intelligence bislang nicht.

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15.08.2025 · 05:25 Uhr
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