Kalter Wind aus dem Osten: Russland und die Neuordnung der Welt
Die globale Bühne bereitet sich auf eine neue Ära vor, in der Russland seine Rolle klar definiert hat. Außenminister Sergej Lawrow bemerkte am Dienstag nüchtern, dass Europa seine Gelegenheit verpasst habe, im Ukrainekonflikt als Vermittler zu glänzen. Moskau richtet seinen Blick nun auf neue Partner: Belarus, Ungarn, die Türkei und sogar die USA.
Interessanterweise übertrumpft keines dieser Länder, mit Ausnahme der USA, die wirtschaftliche und militärische Stärke der EU und Großbritanniens. Die moralische Autorität Europas bleibt ebenfalls unübertroffen. Doch es steckt mehr hinter Lawrows Kommentaren – Russland strebt nach einer führenden Position in einer Welt, die sich zunehmend gen Asien orientiert, mit China an ihrer Spitze.
Das schwindende Interesse von Donald Trump am Ukrainekonflikt und an Europas Wohlergehen spiegelt weniger seine Anfälligkeit für Putins Charme wider, sondern eher das Bewusstsein, dass die entscheidenden Schlachten für die Zukunft anderswo ausgefochten werden.

