Joachim Gauck - «Ende gut, alles gut»
Es war kurz nach 20.30 Uhr am Sonntagabend, als, symbolisch gesprochen, weißer Rauch aus dem Bundeskanzleramt aufstieg. Parteiübergreifend hatten sich CDU/CSU, FDP, SPD und Grüne auf Joachim Gauck als gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten geeinigt. Auch wenn der Bürgerrechtler breite Unterstützung in Politik und Bevölkerung genießt, war die Kandidatenkür nicht ohne Geburtswehen von statten gegangen.
Angela Merkel hatte sich lange gegen die als Niederlage interpetierbare Nominierung von Gauck gestemmt. Schließlich war sie es gewesen, die sich vor zwei Jahren entschieden für Christian Wulff und damit gegen den DDR-Bürgerrechtler eingesetzt hatte. Am Ende gab sie ihren Widerstand auf und machte den Weg für Joachim Gauck als zukünftigen Bundespräsidenten frei.
«Ende gut, alles gut», kommentierte SPD-Boss Sigmar Gabriel die letztlich einvernehmliche Lösung. Einen Seitenhieb gegen die Kanzlerin konnte er sich dennoch nicht ganz verkneifen. «Wir haben gemeinsam als Sozialdemokraten mit den Grünen Joachim Gauck bereits bei der letzten Bundesversammlung vorgeschlagen», so Gabriel. Er sei sich sicher, dass «inzwischen alle die nicht erfolgte Wahl von Joachim Gauck bedauern.»