Jenoptik: Unsicherheiten trüben den Ausblick – Hoffnung im zweiten Halbjahr
Der Technologiekonzern Jenoptik erlebt im ersten Halbjahr Herausforderungen im Segment der Halbleiterausrüstung, die den Umsatz und die Gewinne im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sinken ließen. Die Quartalsberichte zeigen ein Bild von Rückschritten im Vergleich zur starken Entwicklung der vergangenen Jahre. Die vorsichtige Prognose für das Gesamtjahr und der Rückgang in den SDax spiegeln diese Herausforderungen wider, was sich prompt in einem Kursrückgang von über einem halben Prozent bemerkbar macht.
Trotz der aktuellen Widrigkeiten zeichnet sich für das zweite Halbjahr eine mögliche Belebung ab. Unternehmenschef Traeger wies darauf hin, dass insbesondere die Nachfrage von Erstausrüstern anzieht, insbesondere in den Bereichen Halbleiterausrüstung und Life Science & Medizintechnik. Allerdings bleibt das Branchenumfeld angesichts drohender Handelshemmnisse fragil, was Jenoptik zu einem intensiveren Sparkurs veranlasst hat.
Die aktuelle Prognose sieht vor, dass Jenoptik im Jahr 2025 nur die untere Hälfte der zuvor angestrebten Umsatz- und Margenspannen erreichen könnte. Das ambitionierte Ziel bleibt, zumindest die Vorjahreserlöse von 1,12 Milliarden Euro zu erreichen, während eine EBITDA-Marge zwischen 18 und 21 Prozent avisiert wird – leicht unter den bisherigen Ergebnissen. Analysten wie Peter Rothenaicher von Baader Bank und Henrik Paganetty von Jefferies bewerten den vorsichtigen Ausblick kritisch und betonen die Unsicherheiten, die sich auf die zukünftige Geschäftsentwicklung auswirken könnten.
Jenoptik setzt sich seit Jahren für den Wandel zur Photonikunternehmen ein. Die strategische Ausrichtung auf Wachstumsbranchen wie Halbleiter, Elektronik und Medizintechnik zeigt erste zukunftsträchtige Ergebnisse. Der erfolgreiche Abschluss des Baus einer neuen Halbleiterausrüstungsfabrik in Dresden im kommenden Jahr bildet einen weiteren Hoffnungsschimmer. Der fortgesetzte Umbau spiegelt sich auch in der Veräußerung der Militärtechsparte Vincorion an Star Capital wider, was die Konzentration auf das Kerngeschäft weiter stärkt. Weitere Veräußerungspläne stehen im Raum, aber auch hier bleiben Unsicherheiten ein ständiger Begleiter, nicht zuletzt bei der geplanten Abgabe von Prodomax.

