Israel muss vor dem Internationalen Gerichtshof antreten
Israel muss vor dem Internationalen Gerichtshof wegen des Militäreinsatzes im Gazastreifen antreten. Die Anhörungen sind für kommende Woche anberaumt. Südafrika hatte Klage eingereicht und beruft sich auf die Völkermordkonvention, die sowohl von Israel als auch von Südafrika unterzeichnet wurde. Der Vorwurf lautet auf Völkermord. Das höchste Gericht der Vereinten Nationen, der Internationale Gerichtshof, hat nun die Aufgabe, im Eilverfahren ein Ende der Gewalt gegen die Palästinenser anzuordnen, um ihre Rechte zu schützen. Die Anschuldigungen wurden von Israel vehement zurückgewiesen. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass die UN-Richter selbst nicht die Möglichkeit haben, Urteile durchzusetzen. Dazu müssten sie den UN-Sicherheitsrat einschalten.
Im Süden des Gazastreifens hat die israelische Armee eigenen Angaben zufolge im Kampf gegen die Hamas zahlreiche Gegner in Tunneln getötet. Allein in einem Tunnel waren 20 Terroristen getötet worden, wie ein israelischer Oberst erklärte. Laut dem Militär bestätigten auch Hamas-Terroristen den Tod von Kämpfern, die sich in der umkämpften Stadt Chan Junis ergeben hatten. Zudem wurden mehrere hundert Meter des Tunnelsystems zerstört und die Kampf- und Führungsfähigkeit der Hamas in der Region erheblich eingeschränkt. Es lässt sich jedoch noch nicht unabhängig überprüfen, ob diese Angaben der Wahrheit entsprechen.
Die Hamas-Behörde meldet eine steigende Zahl der Todesopfer im Gazastreifen. So seien insgesamt 22.438 Palästinenser im Gaza-Krieg getötet worden. Innerhalb von 24 Stunden seien 125 Todesopfer hinzugekommen. Durch israelische Angriffe seien zudem 57.614 Menschen verletzt worden, wobei 70 Prozent der Opfer Frauen, Kinder und Jugendliche seien. Die Zahlen können derzeit nicht unabhängig überprüft werden, gelten jedoch als glaubwürdig.
Die Schiitenmiliz Hisbollah und Israel liefern sich weiterhin Gefechte. Nach dem Tod des Hamas-Anführers Saleh al-Aruri feuerte die Hisbollah Raketen auf israelische Einheiten nahe dem Dorf Schtula ab. Israel erwiderte den Beschuss aus dem Libanon. Insgesamt sind seit Beginn des Gaza-Kriegs in der Grenzregion fast täglich Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah zu verzeichnen. Dabei sind nach Angaben der Hisbollah etwa 150 ihrer Kämpfer getötet worden. In Israel kamen sechs Soldaten und zwei Zivilisten durch Beschuss aus dem Libanon ums Leben.
Tausende Menschen haben an der Beisetzung des Hamas-Vertreters Saleh al-Aruri in Beirut teilgenommen. Sie riefen Parolen wie 'Freiheit für Palästina' und 'Tod für Amerika und Israel' und trugen Flaggen der Hisbollah und Hamas. Die Sicherheitsvorkehrungen waren streng, da Sorgen vor einer Ausweitung des Konflikts in der Region bestehen.
Nach den verheerenden Explosionen im Iran mit über 80 Toten suchen die Behörden nach den Tätern und versuchen, die Hintergründe aufzudecken. Eine der beiden Explosionen wurde von einem Selbstmordattentäter verursacht, während die genauen Umstände der zweiten Explosion noch nicht abschließend geklärt sind. Die iranische Regierung sprach von einer Terrorattacke, jedoch reklamierte bislang keine Gruppe den Anschlag für sich. Der Anschlag gilt als der verheerendste in der Geschichte des Landes. Es wurde eine nationale Trauer ausgerufen. (eulerpool-AFX)