Isar Aerospace bereitet sich auf historischen Testflug in Norwegen vor
Die bayerische Firma Isar Aerospace steht kurz davor, mit ihrer Spectrum-Rakete einen bedeutenden Meilenstein zu setzen: den ersten Testflug einer orbitalen Trägerrakete von kontinentaleuropäischem Boden seit dem neuen Andøya Spaceport in Norwegen. Mit Spannung wird der Montag erwartet, an dem das Wetter über den Verlauf dieses ehrgeizigen Projekts entscheiden könnte. Laut Unternehmensangaben dreht sich bei dem Test alles ums Lernen, Sammeln von Daten und Erfahrungen.
Der vollständige Orbit ist für den Erstflug zwar unwahrscheinlich, doch selbst eine Flugzeit von 30 Sekunden würde als beeindruckender Erfolg gewertet. Eine Sprecherin des Unternehmens beschreibt die Erwartungshaltung realistisch: Eine Explosion der Rakete könnte Teil des Entwicklungsprozesses sein. Entscheidender sei die Möglichkeit, wertvolle Einblicke zu gewinnen.
Der Countdown für den geplanten Start, angesetzt zwischen 12.30 und 15.30 Uhr, könnte jedoch durch variable Wetterbedingungen oder notwendige Anpassungen aufgeschoben werden. Parallel zur Testvorbereitung läuft bereits die Fertigung der nächsten Raketen. Diese könnten bei positivem Ausgang des Testflugs schneller bereitstehen und von den gewonnenen Erkenntnissen profitieren. Geplant ist, dass eine Gewichtslast von bis zu einer Tonne transportiert wird, um beim zweiten Flug bereits Satelliten zu befördern.
Isar Aerospace plant langfristig, die Produktion von bis zu 40 Raketen pro Jahr zu steigern, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Trotz des Rückstands Europas im Vergleich zu Ländern wie Indien, hat das Unternehmen durch Kapital von mehr als 400 Millionen Euro, inklusive Unterstützung durch den Nato Innovation Fund, solide Zukunftsaussichten.