Irans Revolutionswächter attackieren Ziele im Irak und Syrien mit ballistischen Raketen

Die iranischen Revolutionswächter (IRGC) haben eigenen Angaben zufolge Ziele im Irak und in Syrien mit mehreren ballistischen Raketen attackiert. Die Angriffe seien als Rache für den verheerenden Anschlag in der südiranischen Stadt Kerman Anfang Januar sowie die Tötung eines hochrangigen IRGC-Offiziers Ende Dezember erfolgt, teilte das IRGC-Webportal in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) mit.

Das Ziel in den Kurdengebieten des Iraks beschrieb die Revolutionsgarde als Spionagezentrale des israelischen Geheimdienstes Mossad. In einer Erklärung versicherte das IRGC seinem Volk, dass die Offensivoperationen fortgesetzt werden, bis jeder Tropfen Blut der Märtyrer gerächt ist.

In der nordirakischen Stadt Erbil waren kurz vor Mitternacht laute Explosionen zu hören. Augenzeugen berichteten von mehreren Raketen, die in der Nähe eines im Bau befindlichen US-Konsulats einschlugen. Vier Zivilisten wurden dabei getötet und fünf weitere verletzt. Raketen fielen auch auf Farmen nördlich von Erbil und trafen Wohnhäuser.

Die Vereinigten Staaten verurteilten die Angriffe auf das Schärfste und sprachen den Angehörigen der Getöteten ihr Beileid aus. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, betonte die Unterstützung der USA für die irakische Regierung und die kurdische Regionalregierung bei ihren Bemühungen, den Zielen des irakischen Volkes gerecht zu werden.

In Syrien wurden vor allem extremistische Gruppen in der Provinz Idlib attackiert, wie die Revolutionswächter mitteilten. Dabei wurden eine Reihe von ballistischen Raketen eingesetzt, um den Islamischen Staat (IS) in den besetzten Gebieten Syriens zu zerstören.

Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, dass es sich bei diesem Angriff um die bisher weitreichendste Raketenoperation des Landes handelte, mit einer Strecke von über 1200 Kilometern. Dies sei auch ein klares Signal an den Erzfeind Israel, da es in etwa die Entfernung sei, die Raketen aus dem Westen des Landes benötigen würden, um Tel Aviv oder Jerusalem zu erreichen.

Die kurdische Menschenrechtsorganisation Hengaw berichtete zuvor auf X (ehemals Twitter) von einem Raketenangriff von einer IRGC-Raketenbasis im Westen Irans. Dieser habe Erbil gegolten, so die Organisation. Die Angaben konnten zunächst nicht überprüft werden.

Der Sicherheitsrat der kurdischen Autonomiegebiete bezeichnete die Rechtfertigungen der iranischen Revolutionsgarde für den Angriff in Erbil als bloße Vorwände. Der Angriff verletze die Souveränität der Region und des Irak. Erbil sei keine Bedrohung und werde es auch in Zukunft nicht sein, aber die Streitkräfte der Garde nutzten falsche Vorwände, um die Stabilität des Landes zu untergraben.

Der irakische Kurdenführer Massud Barzani verurteilte den "feigen Angriff auf die Menschen in der Region Kurdistan aufs Schärfste" und forderte die Regierung in Bagdad auf, sich klar gegen die Verletzung der Souveränität zu positionieren.

Die Spannungen in der Region sind seit Ausbruch des Gaza-Kriegs vor mehr als drei Monaten äußerst hoch. Obwohl es seitdem keine Raketenangriffe durch die IRGC gegeben hat, haben mit dem Iran verbündete militante Gruppen oft Ziele in Syrien und im Irak angegriffen. Israel und die USA gelten als Erzfeinde des Irans seit der Islamischen Revolution von 1979.

Ende Dezember wurde der iranische Brigadegeneral Sejed-Rasi Mussawi bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff in Syrien getötet. Er war ein ranghohes Mitglied der IRGC. Die iranische Militärführung schwor daraufhin Rache gegen Israel. Die Revolutionsgarde ist Irans Eliteeinheit und gilt als weitaus mächtiger als die regulären Truppen. Oberbefehlshaber ist Staatsoberhaupt Ali Chamenei. (eulerpool-AFX)

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[Eulerpool News] · 16.01.2024 · 10:26 Uhr
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