Iran vor Wasserkrise: Droht Teheran die Evakuierung?
Der iranische Präsident Massud Peseschkian hat inmitten einer akuten Wasserkrise deutliche Worte gefunden. Sollte bis Ende November kein Regen fallen, stehe die Rationierung von Wasser bevor, berichteten iranische Staatsmedien. Für den Fall anhaltender Trockenheit kündigte Peseschkian sogar noch drastischere Schritte an: Eine mögliche Evakuierung Teherans steht im Raum. Diese Nachricht trifft die rund 15 Millionen Einwohner der Hauptstadt hart.
Seit Monaten warnen Behörden und Politiker eindringlich vor den Konsequenzen der Wasserknappheit und ersuchen die Bevölkerung um Sparsamkeit. Bewohner größerer Wohnanlagen wurden in dramatischen Mitteilungen dazu aufgefordert, Wasser für den Eigenbedarf zu speichern, da der Wasserdruck stark abnimmt und die Reserven schwinden.
Bereits vergangenes Jahr brachte Peseschkian eine mögliche Verlegung des Regierungssitzes ins Gespräch. Doch angesichts der zusätzlichen Belastung durch hohe Mieten, steigende Preise und erhebliche Luftverschmutzung wirkt der Umzug von Institutionen in andere Landesteile auf viele Bewohner unrealistisch.
Der Iran gehört zu den trockensten Regionen weltweit. In den letzten Jahren ging der Niederschlag drastisch zurück, während Dürreperioden zunehmen. Experten heben hervor, dass die Landwirtschaft im Iran unter Fehlanreizen leidet: Statt sich an die Bedingungen anzupassen, werden wasserdurreiche Kulturen subventioniert. Dies hat traditionelle Anbauweisen verdrängt, was Böden und Reserven langfristig schadet. Zahlreiche Familien wanderten in die überlastete Hauptstadt ab, was die Situation weiter verschärfte.

