Infrastrukturerneuerung auf der Schnellbahnstrecke Stuttgart-Mannheim: Herausforderungen im Freudensteintunnel
Reisende auf der Schnellbahnstrecke zwischen Stuttgart und Mannheim müssen sich in naher Zukunft auf Änderungen im Reiseverlauf einstellen. Aufgrund dringender Sanierungsarbeiten wird die Strecke vom 17. April bis zum 6. Juni gesperrt. Diese Arbeiten führen zu einer Verlängerung der Fahrzeiten um bis zu 40 Minuten.
Die Deutsche Bahn hat vorausschauend geplant, um die Strecke rechtzeitig zu den Pfingstferien in Baden-Württemberg wieder freizugeben. Das Herzstück dieser Bauarbeiten ist der Freudensteintunnel bei Knittlingen im Enzkreis, wo geologische Herausforderungen eine umfassende Erneuerung erfordern. Anhydrit-haltiges Gestein, das durch Wassereintritt aufquillt, hat Risse in der Tunnelauskleidung verursacht.
Zum Schutz und zur Stabilisierung werden Drahtnetze auf einer Länge von 1.000 Metern an der Tunneldecke installiert. Zusätzlich werden zwei Querwände sowie Pumpen eingebaut, um den Wasserzutritt zu regulieren. Die Bahn investiert hierfür rund 7,5 Millionen Euro und führt die Arbeiten im Schichtbetrieb aus.
Sowohl der Fern- als auch der Nah- und Güterverkehr sind von der Sperrung betroffen und müssen umgeleitet werden. Das führt dazu, dass einige Verbindungen komplett ausfallen. Die Deutsche Bahn hat die angepassten Fahrzeiten bereits in ihre Buchungssysteme integriert, um Reisenden Planungssicherheit zu gewähren.
Interessanterweise war die betroffene Strecke bereits 2020 für über sechs Monate stillgelegt worden, um 190 Kilometer Gleise und 54 Weichen zu erneuern. Auch die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim stand im letzten Jahr aufgrund einer umfassenden Generalsanierung fast ein halbes Jahr still. Diese wiederholten Erneuerungen unterstreichen den hohen Modernisierungsbedarf im deutschen Schienennetz.