Inflationssorgen treiben deutsche Verbraucher zum Sparen
Die Furcht vor steigenden Energiekosten und Preissteigerungen im Allgemeinen hallt nach wie vor in den Köpfen der deutschen Konsumenten wider. Aktuelle Befunde einer Schufa-Umfrage belegen, dass 71 Prozent der Befragten von Sorgen bezüglich zukünftiger Energiepreiserhöhungen geplagt werden, während annähernd ebenso viele (70 Prozent) allgemeine Preissteigerungen befürchten. Auch steigende Abgaben und Steuern stehen mit 69 Prozent hoch im Kurs der Sorgenliste. Bedingt durch diese Ängste, ziehen 83 Prozent der Bürger die Ausgabenbremse an, wobei beachtliche 75 Prozent der Konsumfreudigen angeben, ihre Einkäufe im Hinblick auf Kosten bewusst zu reduzieren – ein Faktor, der die tragende Rolle des Privatkonsums für die deutsche Wirtschaft schwächen könnte.
Schufa-Vorstandsmitglied Ole Schröder kommentiert die Lage als anhaltend angespannt, insbesondere bei Menschen mit niedrigen Einkommen und in der Mittelschicht, die ihre finanzielle Situation als belastend empfinden. Besorgniserregend ist zudem, dass jeder dritte Haushalt mit weniger als 2000 Euro Monatseinkommen Schwierigkeiten sieht, kürzlich aufgenommene Kredite zurückzahlen zu können – ein Anstieg um zehn Prozentpunkte seit Herbst 2023. In höheren Einkommensklassen (über 4000 Euro) stellt dies für lediglich fünf Prozent ein Problem dar, während 20 Prozent der Haushalte mit mittlerem Einkommen ähnliche Schwierigkeiten ausdrücken.
Ermutigend ist immerhin, dass 28 Prozent der Befragten angeben, ausreichende Rücklagen für steigende Lebenshaltungskosten bereitzuhalten – ein Zuwachs im Vergleich zu 21 Prozent im Oktober des Vorjahres. Dennoch fürchten 32 Prozent, dass ihre Ersparnisse nicht ausreichen könnten, und 16 Prozent haben ihre Rücklagen schon aufgebraucht. 19 Prozent verfügen über gar keine Rücklagen. Dies unterstreicht, wie prekär die finanzielle Lage für einen Teil der Bevölkerung ist, trotz einer Abschwächung der Inflation auf 2,5 Prozent im Februar, einem Rückgang von den Raten aus Januar (2,9 Prozent) und Dezember des vergangenen Jahres (3,7 Prozent).
Die Einsichten stammen aus der regelmäßigen Verbraucherumfrage der Schufa, durchgeführt im Februar von Nordlight Research, bei der 1000 Personen online befragt wurden. (eulerpool-AFX)
