Infizierter Säugling in Passauer Klinik gestorben
Passau (dpa) - Einer der mit einem Keim infizierten Säuglinge in der Passauer Kinderklinik ist gestorben. «Wir sind sehr traurig und betroffen», sagte der Leitende Oberarzt Christian Schropp. Der frühgeborene Junge sei am Vormittag an Kreislauf- und Organversagen gestorben.
Das wenige Wochen alte Kind sei bereits nach seiner Frühgeburt schwerstkrank gewesen, zusätzlich wurde es mit dem multiresistenten ESBL-Keim angesteckt. Welche Rolle der Keim beim weiteren Verlauf der Krankheit gespielt habe, lasse sich derzeit nicht mit Sicherheit beantworten, erläuterte Schropp.
Am Freitag war bekanntgeworden, dass sich in der Passauer Klinik vier Säuglinge mit dem Keim angesteckt hatten. Von den drei weiteren betroffenen Neugeborenen sei eines fast wieder gesund, der Zustand von zwei weiteren sei stabil, sagte Schropp. Bei acht weiteren Babys war der Erreger zwar auf der Haut nachgewiesen worden, sie seien aber gesund. Die betroffenen Kinder waren isoliert worden, so dass sich das Bakterium nicht ausbreiten konnte.
Wie der Keim ins Krankenhaus gelangen konnte, sei noch immer unklar, sagte Schropp. Viele Menschen trügen den Erreger auf der Haut. Für gesunde Kinder und Erwachsene sei er auch nicht gefährlich. Ein sofortiger Hygienetest bei den Mitarbeitern der Frühchenstation durch externe Gutachter sei «sehr gut» ausgefallen. Sie hätten keine Keime auf Haut oder Kleidung gehabt.
Laut Schropp geht die Suche nach der Quelle des Keims weiter. Die Klinik habe dafür die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Die Quelle zu finden sei besonders für die Eltern des verstorbenen Kindes, aber auch für weitere Patienten, ihre Angehörigen und die Mitarbeiter der Klinik wichtig.