ImmoTommy in der Kritik: Fake Follower und Umsatzzahlen?

Tomislav Primorac, besser bekannt als immo.tommy, zeigt auf Social Media, wie man mit Immobilien richtig Geld machen kann. Aber ist das Ganze wirklich so einfach, wie es aussieht?
Tomislav Primorac, alias immo.tommy, reißt mit seiner Immobilienstrategie die Grenzen zwischen Genie und Wahnsinn nieder. Seine Methoden: verlockend, doch voller Risiken.

Europas Größter Immo-Influencer

Tomislav Primorac, alias immo.tommy, behauptet, der größte Immobilien-Influencer Europas zu sein. Seine Reise von einem einfachen Angestellten zum gefeierten Social-Media-Phänomen klingt beinahe zu kinoreif, um wahr zu sein.

Doch hinter dem glanzvollen Schein seines Online-Auftritts verbergen sich Fragen, die tiefer blicken lassen: Ist Primoracs Erfolgsgeschichte eine sorgfältig inszenierte Illusion oder das Ergebnis harter Arbeit und innovativer Strategien?

Primorac stellt sich als Pionier dar, der mit einer Kamera in der Hand und einer durchdachten Strategie im Kopf den Immobilienmarkt revolutioniert hat. Seine angeblichen Einnahmen von 16,7 Millionen Euro an Maklerprovisionen im Krisenjahr 2022, erwirtschaftet mit einem gerade mal neunköpfigen Team, lassen jedoch bei vielen die Alarmglocken läuten.

Wie ist es möglich, in einem Jahr, in dem die Immobilienwelt durch steigende Zinsen und eine Marktkrise gebeutelt wurde, derartige Summen zu generieren?

Der Weg zur Spitze

Vor sechs Jahren noch als Angestellter tätig, kaufte Primorac aus einem persönlichen Interesse an Immobilien seine erste Wohnung. Der Start auf TikTok markierte den Beginn seines steilen Aufstiegs.

Er wurde Gast in zahlreichen bekannten Podcasts und behauptet, im letzten Jahr Immobilien im Wert von über 300 Millionen Euro vermittelt und dabei allein an Provisionen 16,7 Millionen Euro verdient zu haben.

Immo.tommy hat erkannt, dass reine Maklerei allein nicht das volle Potenzial seiner beruflichen Fähigkeiten ausschöpft.

Doch bei näherer Betrachtung erscheinen diese Erfolge zunehmend fragwürdig. Kritische Stimmen werden laut, die bemängeln, dass Primorac jegliche Nachfrage nach Transparenz mit Blockierungen auf sozialen Medien beantwortet.

Diese Abschottung wirft ein Schattenlicht auf das glitzernde Image des Immobilien-Influencers und lässt Zweifel an der Authentizität seiner Erfolgsmeldungen aufkommen.

Das Phantomunternehmen hinter dem Influencer

Trotz der beeindruckenden Zahlen, mit denen Primorac seine Erfolgsgeschichte schmückt, bleibt die Identität seines Unternehmens ein wohlgehütetes Geheimnis.

Eine Suche im Internet liefert keine Informationen zu diesem Thema. Einige kritische Rückmeldungen aus der Community lassen vermuten, dass immo.tommy Personen, die skeptische Fragen zu seinen Behauptungen stellen, umgehend blockiert.

Diese Geheimhaltung und der Mangel an verifizierbaren Fakten lassen Zweifel an der Authentizität seiner Behauptungen aufkommen.

Diese Vorgehensweise wirft Fragen bezüglich seiner Transparenz und Glaubwürdigkeit auf. Ist es tatsächlich möglich, mit nur neun Mitarbeitern in einem Krisenjahr, in dem die Zinsen stark gestiegen sind und der Markt eingebrochen ist, einen derart hohen Umsatz zu generieren?

Ein kritisches Auge auf die Zahlen

Die Zahlen, die Primorac vorlegt, verdienen eine kritische Betrachtung. Die Vorstellung, dass jedes Mitglied seines Teams durchschnittlich 1,8 Millionen Euro an Provisionen in einem einzigen Jahr generiert hat, klingt nicht nur unwahrscheinlich, sondern steht in krassem Gegensatz zu den Erfahrungen vieler etablierter Immobilienmakler.

Der Durchschnittsverdienst eines deutschen Immobilienmaklers, der normalerweise zwischen 100.000 und 150.000 Euro jährlich liegt, wirkt im Vergleich zu Primoracs Behauptungen fast bescheiden. Wie kann ein so kleines Team in einem der härtesten Jahre der Immobilienwirtschaft solche astronomischen Summen erwirtschaften?

Diese Diskrepanz ist umso bemerkenswerter, als sie in einem Jahr auftrat, in dem die Immobilienwirtschaft mit steigenden Zinsen, sinkender Nachfrage und einer allgemeinen Marktabschwächung zu kämpfen hatte. Während andere Unternehmen Entlassungen vornehmen mussten und ums Überleben kämpften, scheint Primoracs Geschäft unberührt von der Krise zu prosperieren.

Die Rolle der sozialen Medien

Primoracs Aufstieg wurde zweifellos durch die Macht der sozialen Medien beschleunigt. Doch während seine Online-Präsenz ihm eine Plattform für die Vermarktung seines Geschäfts und den Aufbau einer persönlichen Marke bietet, werfen die fehlende Offenlegung seines Unternehmens und die scheinbare Unwilligkeit, kritische Fragen zu beantworten, Schatten auf seine Glaubwürdigkeit.

Ein Buch als Wendepunkt: Strategie oder Schönfärberei?

Tomislav Primorac präsentiert seine Investmentstrategie, basierend auf dem Einsatz von Fremdkapital zur Finanzierung von Immobilien, als simplen, doch effektiven Weg zum Reichtum.

Inspiriert von einem Buch, das ihm nicht nur Investitionsstrategien, sondern eine ganze Lebensphilosophie näherbrachte, behauptet Primorac, dass Disziplin, strategische Planung und Langzeitdenken der Schlüssel zu seinem finanziellen Erfolg seien. Doch diese Selbstdarstellung wirft kritische Fragen auf: Ist das tatsächlich eine nachhaltige Methode oder vielmehr eine geschickte Inszenierung, die die Realitäten des Immobilienmarktes und die Risiken der Hebelwirkung durch Fremdkapital unterschlägt?

Die Begeisterung, die Primorac für seine angebliche Erfolgsformel zeigt, könnte leicht die harten Realitäten und potenziellen Fallstricke dieser Strategie verschleiern.

Die Risiken des Fremdkapitals

Trotz Primoracs enthusiastischer Darstellung seines Ansatzes, bergen die Nutzung von Fremdkapital und der Einstieg in den Immobilienmarkt erhebliche Risiken. Ein falscher Schritt kann in einem finanziellen Desaster enden.

Primorac unterstreicht zwar die Bedeutung von Marktanalyse und Verständnis für den Immobilienmarkt, doch bleibt fraglich, inwiefern seine Follower in der Lage sind, diese sorgfältige Risikoabwägung nachzuvollziehen und umzusetzen.

Sein Werben für die Verwendung von Fremdkapital könnte unerfahrene Investoren in eine trügerische Sicherheit wiegen, ohne die volle Tragweite potenzieller Marktvolatilitäten und finanzieller Verbindlichkeiten zu bedenken.

Schatten über dem Online-Erfolg

Im Zuge seines Aufstiegs in den sozialen Medien als immo.tommy, umgeben von einer Aura des Erfolgs, werden Primoracs Behauptungen zunehmend hinterfragt.

Doch was wäre ein Influencer ohne die schillernde Welt der sozialen Medien? Immo.tommy weiß, dass sein Erfolg im Maklergeschäft untrennbar mit seiner Präsenz auf Plattformen wie Instagram, YouTube und TikTok verbunden ist.

Obwohl die direkten Einkünfte aus der Content-Erstellung auf Social Media lediglich ein Prozent seines Gesamteinkommens ausmachen, ist ihre Wirkung auf sein Kerngeschäft nicht zu unterschätzen. Sie fungieren als Katalysator für seine Maklertätigkeit, erweitern seine Reichweite und ziehen eine Fülle von Objekten und Interessenten an.

Seine defensive Haltung gegenüber Skeptikern und die offensichtliche Geheimniskrämerei um sein Geschäftsmodell werfen ein dunkles Licht auf sein öffentliches Image. Die Weigerung, kritischen Stimmen Raum zu geben, und die mangelnde Transparenz seines Unternehmens schüren Zweifel an der Echtheit seiner Erfolgsgeschichte.

Die ungeschminkte Realität eines Influencers

Die glitzernde Online-Präsenz von immo.tommy vermittelt den Eindruck eines sorgenfreien Lebens voller Erfolg und Wohlstand. Doch hinter den Kulissen verbirgt sich die harte Realität eines Vollzeitjobs, der neben einem hohen Maß an Engagement auch eine permanente Weiterbildung erfordert.

Sein Aufstieg war kein Glücksfall, sondern das Ergebnis von Disziplin und harter Arbeit. Diese Seite des Influencer-Daseins wird jedoch oft überschattet von der blendenden Aura des schnellen Erfolgs, die Primorac umgibt.

Digitales Marketing: Fluch oder Segen?

Während Primorac einen beachtlichen Teil seines Umsatzes durch Kooperationen und Werbedeals generiert, wirft seine Partnerschaft mit führenden Immobilienportalen Fragen auf.

Die Verbindung von digitaler Präsenz mit traditionellem Immobiliengeschäft mag innovativ erscheinen, doch sie birgt auch das Risiko, die Grenzen zwischen objektiver Beratung und bezahlter Werbung zu verwischen. Die Authentizität von Primoracs Empfehlungen steht auf dem Prüfstand, wenn finanzielle Interessen ins Spiel kommen.

Ein Leben gegen den Strom

Trotz des Glamours, der mit dem Influencer-Dasein einhergeht, führt Immo.tommy ein erstaunlich bodenständiges Leben. Statt in ein Eigenheim zu investieren, wohnt er mit seiner Familie zur Miete und unterstreicht damit seine Philosophie, dass ein Eigenheim eher eine emotionale als eine finanzielle Entscheidung darstellt.

Diese pragmatische Sicht auf Immobilien spiegelt sich auch in seiner Botschaft wider, die er an seine junge, risikoaffine Zielgruppe richtet: Investitionen sollten wohlüberlegt und nicht nur auf Emotionen basierend getroffen werden.

Finanzen / People
[InvestmentWeek] · 30.03.2024 · 20:00 Uhr
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