IBM übertrifft Erwartungen – doch Anleger reagieren mit Ausverkauf
Starke Zahlen, schwache Reaktion
IBM meldete für das dritte Quartal einen Gewinn je Aktie von 2,65 US-Dollar bei einem Umsatz von 16,33 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten lediglich mit 2,45 US-Dollar beziehungsweise 16,09 Milliarden gerechnet. Damit übertraf der Konzern die Markterwartungen deutlich. CEO Arvind Krishna betonte, dass Unternehmen weltweit zunehmend auf IBMs KI- und Cloudlösungen setzen, um Effizienz und Produktivität zu steigern.
Red Hat bleibt hinter Erwartungen zurück
Doch während das Gesamtgeschäft solide wuchs, sorgte die Softwaresparte für Ernüchterung. Der Umsatz stieg um zehn Prozent auf 7,2 Milliarden Dollar – weniger als Analysten erwartet hatten. Besonders enttäuschend fiel die Performance von Red Hat aus, IBMs Flaggschiff im Bereich Hybrid-Cloud. Analysten wie Amit Daryanani (Evercore ISI) und Brent Thill (Jefferies) warnen, dass das verlangsamte Wachstum bei Red Hat die Dynamik des gesamten Softwaregeschäfts gefährden könnte.
Optimistischere Prognose – aber schwache Marktreaktion
Für das Gesamtjahr zeigt sich IBM zuversichtlicher: Das Unternehmen erwartet nun ein Umsatzwachstum von über fünf Prozent (zuvor: mindestens fünf Prozent) und einen freien Cashflow von 14 Milliarden Dollar statt bisher 13,5 Milliarden. Trotz der verbesserten Prognose sank die Aktie nachbörslich um 6,5 Prozent auf 268,97 Dollar – ein deutliches Signal, dass Anleger mehr erwartet hatten. IBM liefert operativ starke Zahlen und profitiert weiter vom KI-Trend – doch die schwächelnde Softwaresparte wirft Fragen über die künftige Wachstumsdynamik auf. Die Aktie steht damit trotz robuster Fundamentaldaten erneut unter Druck.


