Humanitäre Hilfe für Gaza: Israel erhöht den Lastwagenverkehr
In einem bemerkenswerten Schritt zur Verbesserung der humanitären Situation im Gazastreifen hat die israelische Armee kürzlich bekanntgegeben, dass die Anzahl der Hilfslieferungen deutlich zugenommen hat. Laut eines Armeesprechers ist die Zahl der Lastwagen, die humanitäre Güter in das Küstengebiet bringen, in den letzten Wochen spürbar gestiegen. Waren es zuvor schon bemerkenswerte Mengen, so wurde in der vorigen Woche ein neues Hoch erreicht: Täglich passierten mehr als 400 Lastkraftwagen die Grenzen.
Internationale Stimmen, auch vonseiten der Vereinten Nationen, hatten Israel zuvor unter Druck gesetzt, die Hilfslieferungen für die von Konflikten heimgesuchte Region zu erhöhen. Die Vereinten Nationen bestätigen zwar eine Zunahme der Lieferungen, doch liegen ihre Angaben zur Anzahl der ankommenden Lastkraftwagen teilweise deutlich unter den von Israel veröffentlichten Zahlen. Zudem werden weitergehende Maßnahmen gefordert, um die Lage im Gazastreifen zu verbessern, da neben der reinen Anzahl der Laster auch die Distribution der Hilfsgüter vor Ort eine Herausforderung darstellt.
Die gegenwärtige logistische Aufstockung ist einem vor dem Konflikt herrschenden Standard noch nicht ebenbürtig. Vor Ausbruch des aktuellen Krieges wurden durchschnittlich etwa 500 Lastkraftwagen pro Tag gezählt, die neben Hilfsgütern auch Waren für die lokale Landwirtschaft transportierten und somit einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung leisteten.
Die Armee plant ferner eine Intensivierung der Hilfe durch den Bau eines temporären Hafens vor der Küste des Gazastreifens in Zusammenarbeit mit dem US-Militär. Dieser Hafen, der Anfang Mai einsatzbereit sein soll, verspricht die Kapazitäten für Hilfslieferungen weiter zu steigern. Die US-Regierung schätzt, dass anfangs täglich bis zu 90 Lastkraftwagen durch den neuen Hafen abgefertigt werden könnten, mit einem späteren Anstieg auf bis zu 150 Lkw pro Tag.
Die israelischen Bemühungen wurden auch durch Öffnungen weiterer Grenzübergänge für Hilfslieferungen ergänzt. Trotzdem steht das Land weiterhin im Fokus internationaler Kritik, bedingt durch hohe Opferzahlen unter der Zivilbevölkerung und eine insgesamt unzureichende Versorgung, insbesondere im Norden des Gazastreifens, wo Experten vor einer drohenden Hungersnot warnen. (eulerpool-AFX)