Hintergrund: Streit um Moschee am Ground Zero

Berlin (dpa) - In den USA wird heftig um den geplanten Bau einer Moschee an symbolträchtiger Stätte gestritten: Die muslimische Gemeinde in New York will in Manhattan ein 15-stöckiges Zentrum mit einer Schule und dem Gotteshaus als Kernstück errichten.

Der Komplex ist nur 200 Meter von der Stelle entfernt, an der die Zwillingstürme des World Trade Center am 11. September 2001 von islamischen Terroristen zum Einsturz gebracht wurden. Mehr als 2700 Menschen waren bei dem Anschlag getötet worden.

Die Denkmalschutzbehörde der Stadt genehmigte am 3. August den Abriss eines 154 Jahre alten Wohnblocks, um an der Stelle das rund 100 Millionen Dollar (etwa 76 Millionen Euro) teure Gemeindezentrum errichten zu lassen. In einer Anhörung kritisierten Anwohner den geplanten Bau als falsch und taktlos.

Nach langem Zögern äußerte sich am 13. August auch US-Präsident Barack Obama zu dem Projekt. Anlässlich eines Essens zum Ende des Fastenmonats Ramadan erklärte er: «Muslime haben das Recht, ihre Religion auszuüben, wie jeder andere in diesem Land.» Das schließe das Recht ein, auf Privatgrund in Manhattan ein Gotteshaus und ein Gemeindezentrum zu bauen. Nach scharfer Kritik von Konservativen und Opferverbänden relativierte der Präsident zwei Tage später seine Zustimmung. Die Äußerungen hätten sich allgemein auf Religionsfreiheit und amerikanische Werte bezogen.

Während Bürgermeister Michael Bloomberg in der Moschee-Debatte seine Mitbürger mehrfach an die Religionsfreiheit in den USA erinnerte, lehnten in einer am 31. August veröffentlichten Umfrage 71 Prozent der New Yorker den Bau ab. Demnach hat gut die Hälfte der etwa 1500 befragten Bürger prinzipiell nichts gegen eine neue Moschee in Manhattan, möchte das Gotteshaus aber weiter entfernt von Ground Zero sehen. In den folgenden Wochen demonstrierten Hunderte New Yorker in getrennten Kundgebungen für und gegen den Moscheebau.

Religion / Islam / USA
11.09.2010 · 21:38 Uhr
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