Hintergrund: Prognosen der vergangenen Monate
Frankfurt/Main (dpa) - Die Unsicherheit in der Euro-Schuldenkrise ist groß. Muss Griechenland den gemeinsamen Währungsraum verlassen? Kann Euro-Schwergewicht Italien der Krise trotzen? Konjunkturprognosen sind derzeit so schwierig wie selten zuvor, entsprechend groß sind die Unterschiede.
- Die Bundesregierung geht bisher von 0,7 Prozent Wachstum für Deutschland in diesem Jahr aus.
- Optimistischer ist der Internationale Währungsfonds (IWF). Er sagte im Juli ein Plus von 1,0 Prozent für 2012 voraus - das sind 0,4 Punkte mehr als in der Schätzung vom April. 2013 sollen es dann 1,4 Prozent und damit 0,1 Punkte weniger sein. Das größte Risiko für die Konjunktur - auch weltweit - sieht der IWF in der europäischen Schuldenkrise.
- Die Bundesbank prognostizierte im Juni ein Wachstum von 1,0 Prozent. Für 2013 erwartet sie ein Plus 1,6 Prozent. «Unter der Voraussetzung einer anhaltenden Erholung der Weltwirtschaft und bei Ausbleiben einer Eskalation der Finanz- und Staatsschuldenkrise könnte sich das reale Wachstum im Folgejahr dann auf 1,6 Prozent verstärken», erklärte die Notenbank.
- Im Mai verdoppelte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die 2012-Wachstumsprognose für Deutschland auf 1,2 Prozent. Für 2013 liegt sie bei 2,0 Prozent. Zur Begründung führten die Ökonomen den robusten Arbeitsmarkt und steigende Löhne an.