Hintergrund: Bedrohungsszenarien für Deutschland

Berlin (dpa) - Die Terrorwarnung der Bundesregierung geht auf verschiedene Hinweise zurück. Deutschland ist nicht nur von befreundeten Geheimdiensten vor einem möglichen Terroranschlag gewarnt worden, sondern offenbar auch direkt von einem deutschen «Gotteskrieger», der aus der Szene aussteigen will.

Die Sicherheitsbehörden gehen nach Angaben von Innenminister Thomas de Maizière (CDU) von verschiedenen Bedrohungsszenarien aus.

Nach Angaben von Sicherheitskreisen planen islamistische Terroristen längerfristig, Europa und die USA mit Anschlägen zu schwächen. Als Drahtzieher gilt Junis al-Mauretani, einer der obersten Führer des Terrornetzes, der dazu junge Islamisten rekrutieren soll.

Dabei stützen sich die Ermittler auch auf Aussagen zweier junger Islamisten, die aus Deutschland nach Afghanistan/Pakistan reisten: Ahmad S. wurde in Afghanistan festgenommen - er sitzt im US-Gefängnis in Bagram. Der Deutsch-Syrer Rami M. wurde in Pakistans Krisenregion Waziristan gefasst.

Konkret befürchten die Sicherheitsbehörden ein Szenario nach dem Muster der Anschläge von Mumbai. Im November 2008 griffen islamistische Terroristen mehrere prominente Ziele in der westindischen Finanzmetropole an, darunter den Hauptbahnhof, ein jüdisches Zentrum, das «Taj Mahal» und ein weiteres Luxushotel. Hunderte wurden als Geiseln festgehalten, mindestens 171 Menschen getötet, mehr als 300 verletzt. Auch neun Extremisten starben.

Die Behörden gehen davon aus, dass Al-Kaida ein solches Szenario - einen Blitzangriff mit leichten Waffen auf öffentlichen Plätzen - auch für Deutschland vorbereiten könnte. Dazu sollen sich 15 bis 20 Islamisten bereits in Europa aufhalten. In Drohbotschaften hatten islamistische Gruppen wiederholt Wahrzeichen wie das Brandenburger Tor als Anschlagziele genannt.

Am Mittwoch noch versicherten Sicherheitskreise, es gebe keine ernstzunehmenden Hinweise auf konkrete Orte. Laut «Spiegel» soll sich aber in den vergangenen Tagen mehrfach ein deutscher Dschihadist beim Bundeskriminalamt gemeldet und vor einem möglichen Anschlag auf den Berliner Reichstag gewarnt haben.

Zudem könnte eine Bedrohung von «Schläfern» ausgehen. Das sind Islamisten, die bislang unauffällig in Deutschland leben, im Verborgenen Anschläge vorbereiten und nach ihrer «Aktivierung» zuschlagen könnten.

Innere Sicherheit / Terrorismus
21.11.2010 · 21:57 Uhr
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